Einleitung: Intraorbitale Tumoren sind selten und werden häufig durch einen Exophthalmus und
Doppelbilder symptomatisch. Histologisch werden die Tumoren nach ihrem Ursprungsgewebe
in hämatologische, lymphatische und Weichteiltumoren eingeteilt.
Falldarstellung: Wir berichten über einen 39-jährigen Patienten, der sich wegen Doppelbildern,
Einschränkung des Gesichtsfelds sowie eines progredienten Exophthalmus linksseitig
vorstellte. In der MRT zeigte sich ein kontrastmittelreicher, glatt begrenzter ca
2 cm x 1,5 cm x 0,5 cm grosser Tumor medial des M. rectus medialis gelegen und bis
an den Orbitatrichter reichend. Bei der transfazialen Tumorresektion bestätigte sich
die glatte Abgrenzung des Tumors zum Umgebungsgewebe. Es fand sich kein Nerv, der
am Tumor lag oder durch diesen hindurchzog. Im postoperativen Verlauf kam es zur vollständigen
Regredienz der Symptomatik.
Ergebnis: Die histologische Untersuchung ergab ein Neurinom bzw Schwannom.
Schlussfolgerung: Der geschilderte Fall stellt eine seltene Differenzialdiagnose eines intraorbitalen
Tumors dar.
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