Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 2004; 39(8): 494-497
DOI: 10.1055/s-2004-825843
Mini-Symposium
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einsatz der Larynxmaske bei enoralen Eingriffen

C.  Rex1 , F.  K.  Pühringer1
  • 1Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Klinikum am Steinenberg, Reutlingen
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Publication Date:
20 August 2004 (online)

Einführung

Eine Besonderheit bei enoralen Eingriffen besteht darin, dass Operateure und Anästhesisten sich das OP-Gebiet teilen müssen. Das verlangt, neben einer guten Zusammenarbeit, ein konzentriertes Vorgehen des Anästhesisten, da die Atemwege während des operativen Vorgehens nur eingeschränkt zugängig sind. Primäres Ziel ist eine optimale Sicherung der Atemwege, wofür lange Zeit der Endotrachealtubus als bewährter „Goldstandard” stand. Deshalb ist es allzu verständlich, dass viele Anästhesisten Hemmungen haben, den vermeintlich so sicheren Tubus gegen eine womöglich nicht so sichere Larynxmaske (LMA) zu tauschen.

Dabei gibt es bereits seit Anfang der 90er-Jahre ermutigende Publikationen zum Einsatz der LMA bei Adenotomien [1]. Auch in Deutschland hat Kretz schon vor einigen Jahren im Anaesthesist darauf hingewiesen, dass die LMA bei enoralen Operationen (HNO) in vielen Kliniken bereits routinemäßig eingesetzt wird [2]. In der Tat überwiegen gegenüber dem endotrachealen Tubus die Vorteile der LMA: primär keine Notwendigkeit der Muskelrelaxation, deutlich geringere Inzidenzen an Broncho-, Laryngospasmen und Husten, keine Aspiration von Blut und Sekret, sanfteres Aufwachverhalten sowie deutlich schnellere OP-Wechselzeiten [2].

Die Larynxmaske ist nicht automatisch besser oder sicherer, sondern erst mit Vorkenntnis und zunehmender Erfahrung des Anwenders ein effektives und sicheres Instrumentarium zum Atemwegsmanagement in der HNO. Im Folgenden werden einige Aspekte des Einsatzes der LMA bei enoralen Eingriffen dargelegt. Da Adeno- und Tonsillektomien (AT/TE) den Großteil enoraler Operationen ausmachen, wird auf die Anwendung in diesem Bereich speziell eingegangen.

Literatur

  • 1 Williams P J, Bailey P M. Comparison of the reinforced laryngeal mask airway and tracheal intubation for adenotonsillectomy.  Br J Anaesth. 1993;  70 30-33
  • 2 Kretz F J, Reimann B, Stelzner J, Heumann H, Lange-Stumpf U. Die Larynxmaske bei Adenotonsillektomie bei Kindern.  Anaesthesist. 2000;  49 706-712
  • 3 Alexander C A. A modified intravent laryngeal mask for ENT and dental anaesthesia.  Anaesthesia. 1990;  45 892-893
  • 4 Brimacombe J, Berry A. The incidence of aspiration associated with the laryngeal mask airway: a meta-analysis of published literature.  J Clin Anaesth. 1995;  7 297-305
  • 5 John R E, Hill S, Hughes T J. Airways protection by the laryngeal mask.  Anesthesia. 1991;  46 366-367
  • 6 Braun U. Sind bei den gängigen elektiven Methoden der Atemwegsfreihaltung Nervenläsionen möglich?.  Anästhesiol Intensivmed. 2002;  43 280-286
  • 7 Wehrle H J, Gottstein P. Erfahrungen zur Anwendung der Kehlkopfmaske mit flexiblem, drahtverstärktem Tubus bei HNO-Eingriffen im Kindesalter.  Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerztherap. 1997;  32 151-154

Dr. Christopher Rex, DEAA;
Prof. Friedrich K. Pühringer

Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin, Klinikum am Steinenberg

Steinenbergstraße 31 · 72764 Reutlingen

Email: christopher.rex@t-online.de