Die Bedeutung von duodenogastroösophagealem Reflux (DGER) in der Pathogenese von Schäden
an der Ösophagusmukosa wird kontrovers diskutiert. Bei Patienten mit nicht-erosiver
gastroösophagealer Refluxkrankheit (NERD) ist dies bislang nur wenig untersucht worden.
Die klinische Relevanz ergibt sich dadurch, dass bei 1/3 der Patienten mit NERD kein
pathologischer gastroösophagealer Reflux nachweisbar ist und somit andere Ursachen
eine Rolle spielen müssen. Ziel unserer Untersuchung war es daher die Bedeutung von DGER bei Patienten mit NERD zu
untersuchen, insbesondere bei denen, die keinen pathologischen Säurereflux haben.
Methoden: 29 Patienten (16 Frauen, 13 Männer, mittleres Alter 53 Jahre) mit Refluxbeschwerden
und endoskopisch ausgeschlossener Ösophagitis wurden untersucht. Bei diesen Patienten
wurde eine 24h pH-Metrie und eine DGER-Bestimmung mittels Bilitec mit Sondenlage 5
cm proximal des unteren Ösophagus durchgeführt. Die Quantifizierung des Säurerefluxes
erfolgte anhand des DeMeester- Scores (pathologisch >14.7) und der Gesamtdauer des
DGER (Absorption über 0.14).
Ergebnisse: Bei 13 von 29 Patienten (45%) fand sich eine normalE Säureexposition im Ösophagus.
12 Patienten (41%) hatten einen normalen DGER. Sieben Patienten mit normaler ösophagealer
Säureexposition hatten einen pathologischen DGER (54% der Patienten mit normaler Säureexposition,
24% von allen NERD Patienten). Weiterhin hatten 10 Patienten in der Gruppe mit pathologischem
Säurereflux einen pathologischen DGER (63% der Patienten mit pathologsicher Säureexposition,
34% von allen NERD Patienten). Der DeMeester-Score und das Ausmaß des DGER waren nicht
signifikant miteinander assoziiert (r=0,323, p=0.09).
Schlussfolgerung: Ein pathologischer DGER bei Patienten mit NERD ist häufig zu beobachten. Ein Viertel
der Patienten mit Refluxbeschwerden hatten lediglich einen pathologischeN DGER ohne
pathologische Säureexposition in der Speiseröhre. Der DGER scheint somit eine relevante
Rolle in der Pathophysiologie der nicht-erosiven Refluxkrankheit zu spielen.
Schlüsselwörter
GERD - duodenogastroösophagealer Reflux