Gesundheitswesen 2004; 66 - 15
DOI: 10.1055/s-2004-833753

DRG-Begutachtung durch den MDK: Implementierung eines Qualitätsmanagements

P Dirschedl 1, J Lemminger 1, B Waibel 1, U Sackmann 1, M Mohrmann 1
  • 1MDK Baden-Württemberg, Hauptverwaltung, Lahr

Hintergrund: Die Einführung des G-DRG-Systems stellte alle Beteiligten vor neue Herausforderungen. Für den MDK bedeutete es ein völlig neues Begutachtungssegment. Aufgrund der zahlreichen Frühumsteiger wurde der MDK Baden-Württemberg bereits im Jahr 2003 mit einer großen Zahl von Begutachtungsaufträgen konfrontiert. Ziel: Um eine qualitativ hochwertige Begutachtung zu gewährleisten, wurde für dieses Begutachtungssegment ein spezifisches, umfassendes Qualitätsmanagement eingeführt. Methoden: Da der Start des G-DRG-Systems in gewissem Umfang vorhersehbar war, wurden konzeptionelle Vorarbeiten geleistet und die Implementierung des spezifischen Qualitätsmanagements für dieses Begutachtungssegment erfolgte praktisch vom ersten Tag an. Alle wesentlichen Elemente der Qualitätsprävention, Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle wurden segmentspezifisch geplant, umgesetzt und soweit aus der zunehmenden praktischen Erfahrung erforderlich, wiederum angepasst (PDCA-Zyklus). Neben Aspekten der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität wurde im Hinblick auf die erhebliche Außenwirkung dieser Tätigkeit auch die sogenannte Interaktionsqualität berücksichtigt. Ergebnisse: Nach über einjähriger Erfahrung in der DRG-Begutachtung hat sich das segmentspezifische Qualitätsmanagement bewährt. Interne und externe Akzeptanz sind hoch. Schlussfolgerungen: Die unmittelbare Einführung und kontinuierliche Anpassung eines Qualitätsmanagements bei einem neuen Aufgabengebiet („First-day-Ansatz“) ist zwar mit einem höheren Anfangsaufwand verbunden, erscheint jedoch gegenüber späteren Implementierung (bei dann bereits konsolidierten Strukturen/Prozessen) von Vorteil.