Gesundheitswesen 2004; 66 - 38
DOI: 10.1055/s-2004-833776

Surveydaten als Grundlage der Ableitung von aktuellen Expositionsstandards – Stand des Xprob-Projektes

M Schümann 1, O Mosbach-Schulz 2, O Mekel 3, M Bubenheim 4, R Fehr 3, O Hehl 5, P Okken 5, J Hermann 2, C Peters 1, J Timm 2
  • 1AgE des IMBE/UKE&BWG Hamburg
  • 2IFS/Universität Bremen
  • 3lögd/NRW
  • 4IMBE/UKE Hamburg
  • 5NLGA/ Hannover

Hintergrund: Die Bedeutung der Expositionsabschätzung im Rahmen der populationsbezogenen Risikoabschätzung wird zunehmend national [1] und international [2, 6] anerkannt. Für die Bildung von Standards zur Expositionsabschätzung ist es notwendig, Klarheit über grundlegende methodische Fragen und über die Qualität der Datengrundlagen zu gewinnen. Zur Wahrung des Grundrechtes auf körperliche Unversehrtheit ist es dabei notwendig, neben einem durchschnittlichen Fall auch ungünstige Umstände zu betrachten, also Variation in den Expositionsbedingungen angemessen zu berücksichtigen. Der Ausschuss für Umwelthygiene (AUH) hat für die Bundesrepublik 1995 Vorschläge für Standards [3] entwickelt. Ziel: Nach Evaluation der Standards wurde deutlich, dass erhebliche Datenlücken bestehen und eine Aktualisierung geboten ist. Innerhalb des Projektes Xprob (Kooperationsprojekt Universitäten Bielefeld, Bremen und Hamburg sowie Landesgesundheitsamt Niedersachsen /UBA-gefördertes Projekt) wird diese Aufgabe bearbeitet. Methoden: Dokumentation bestehender Datenquellen (Surveys) als Basis der Ableitung von empirisch gesicherten Standards, Definition von Qualitätsanforderungen an Surveydaten (aus der Sicht der populationsbezogenen Expositionsabschätzung), Adaptation und Programmierung von US-EPA-Methoden [4] zur deskriptiven Beschreibung und Dokumentation von Verteilungen relevanter Parameter, Entwicklung einer interaktiv nutzbaren Datenbank für die Dokumentation und den Zugriff auf existierende und neu abgeleitete Expositionsstandards, Publikation eines Leitfadens zur Durchführung von populationsbezogenen Expositions- und Risikoabschätzungen. Ergebnisse: Die Methoden wurden auf nationale Surveydaten und Sekundärdaten angewandt und einer externen Qualitätssicherung (UBA-Symposium 28.-29.1.2004) unterzogen. Diskussion: Der aktuelle Stand der Ergebnisse und die Verzahnung zu weiteren internationalen Projekten werden vorgestellt. Literatur: 1. APUG: Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit, http://www.apug.de .2. EC: First Report on the harmonisation of risk assessment procedures. Report SSC Working Group, EC 26–27 October 2000. 3. AUH (1995): Standards zur Expositionsabschätzung. BAGS Hamburg (Hrsg.), 1995. 4. EPA U.S.(2000): Options for Development of Parametric Probability Distributions for Exposure Factors.: EPA/600/R-00/058, Washington 5. Expofacts: Tenhola V. et al.: European Exposure Factors Handbook, www.ktl.fi/expofacts. 6.WHO (1999) Principles for the Assessment of Risks to Human Health from Exposure to Chemicals. IPCS EHC 210, WHO, Geneva.