Soziale Aspekte im Rehabilitationsprozess bei Schlaganfallpatienten und deren Angehörigen

Hintergrund: In der Rehabilitationsmedizin gehören Schlaganfallpatienten mit zur größten Diagnosegruppe. Die mit dieser Diagnose einhergehenden komplexen Störungen stellen höchste Anforderungen an die Qualität der rehabilitativen Maßnahmen. Von der völlig veränderten Lebenssituation ist auch das familiäre Umfeld betroffen, da der Großteil der Erkrankten in die häusliche Umgebung zurückkehrt. Die Angehörigen benötigen ebenso wie die Betroffenen Unterstützung bei der Bewältigung der psychosozialen Folgen eines Schlaganfalls. Ziel: Neben der Erfassung des funktionellen Status der Patienten, werden die sozialen Aspekte sowie die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patienten und Angehörigen gleichermaßen identifiziert. Methoden: Im Rahmen einer Follow-Up Studie wurden 107 Patienten und 84 Angehörige befragt. Neben standarisierten Erhebungsinstrumenten, wie dem Barthel-Index (funktioneller Staus) und dem SF-36 (gesundheitsbezogene Lebensqualität) wurden im teilstrukturierten Interview von beiden Gruppen u.a. Daten zum sozialen Umfeld, zur beruflichen Situation und zu den Freizeitaktivitäten erhoben. Ergebnisse: Der Vergleich der Mittelwerte (mittel) und der Standartabweichungen (SD) des SF-36 von Patienten und Angehörigen zeigte deutlich schlechtere Ergebnisse für die Patienten, bis auf die Subskala „Körperliche Schmerzen“, hier waren die Angehörigen mehr betroffen. Diskussion: Inwieweit werden die psychosozialen Aspekte im medizinischen Rehabilitationsprozess von Schlaganfallpatienten und den unmittelbar Betroffenen berücksichtigt? Schlussfolgerungen: Patienten und Angehörige benötigen soziale Unterstützung zur Bewältigung der veränderten Situation. Dies kann z.B. durch soziale Unterstützung in Selbsthilfegruppen oder durch das Erlernen von Copingstrategien erfolgen.