Zum Thema
»Der Mensch ist von Geburt an ein soziales, in kleinen Gruppen lebendes Wesen. Das
Überleben eines Neugeborenen und seine Entwicklung zum eigenverantwortlichen Mitglied
seiner Gruppe ist abhängig von der Bereitschaft von mindestens einer Person, meist
der Mutter, das Kind zu schützen, es zu versorgen und zu sozialisieren, und dies zusammen
mit ihren engsten Vertrauten. In diesen Beziehungen, zunächst in der eigenen Familie,
später in einem weiteren Kreis von Personen, erwirbt der Säugling die Werte und die
Umgangsformen seiner Gruppe.
Die Entwicklung des Kindes basiert also auf seinen sozialen Bindungen, auf seinen
Fähigkeiten zu kommunizieren, der Verankerung seiner positiven und negativen Gefühle
im Erleben von Gemeinsamkeit, auf seiner Neugier und Spielfreude und nicht zuletzt
auf seiner großen Bereitschaft zu lernen (Grossmann und Grossmann 2003).«
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Anschrift der Autorin:
Dr. Gabriele Haug-Schnabel
Forschungsgruppe Verhaltensbiologie des Menschen
Obere Dorfstr. 7 79400 Kandern
Email: haug-schnabel@verhaltensbiologe.com