Akut-Krankenhäuser sind traditionell für eine effiziente Behandlung der akuten und
die Exazerbation von chronischen Erkrankungen ausgerichtet. Viele Patienten mit einer
unheilbaren und weit fortgeschrittenen Erkrankung werden in akuten Situationen, wie
unbeherrschbaren Symptomen oder sozialen Krisensituationen, aber auch psychischen
Problemen ins Krankenhaus eingewiesen. Besonders diese Patienten und ihre Angehörigen
brauchen eine spezifische palliativmedizinische Betreuung. Grundsätzlich ist es aber
aus verschiedenen Gründen nicht für alle Patienten erforderlich, auf einer Palliativstation
aufgenommen zu werden. Für diese Patienten kann dennoch eine spezialisierte Betreuung
durch einen Palliativkonsiliardienst ermöglicht werden.
Als Bestandteil der „Universitären Palliativmedizinischen Einrichtung am LKH-Universitäts-klinikum
Graz“ ist der palliativmedizinische Konsiliardienst seit November 2001 tätig. Der
multidisziplinäre Konsiliardienst besteht aus Ärzten, Pflegenden und einer Sozialarbeiterin,
die vom psychoonkologischen Dienst unterstützt werden. Das Angebot ist an alle bettenführenden
Stationen sowie an sämtliche Ambulanzen des LKH-Universitätsklinikums gerichtet. Wir
führten eine retrospektive Auswertung der bestehenden Dokumentation und eine Analyse
der erfolgten Maßnahmen zur Implementierung des Dienstes durch.
Nach 15 Monaten konnten wir eine zunehmende Akzeptanz unseres Konsiliardienstes hinsichtlich
Anforderungsfrequenzen und der Anzahl der anfordernden Abteilungen feststellen. Außerdem
veränderten sich die Anforderungskriterien. Es zeigte sich die Notwendigkeit der Entwicklung
einer spezifischen standardisierten Dokumentation, die für eine bessere Evaluation
sorgen kann. Die zur Implementierung des Palliativkonsiliardienstes durchgeführten
Maßnahmen waren erfolgreich.
Ein multidisziplinärer Palliativkonsiliardienst ist eine gute Hilfe zur Verbesserung
der medizinisch-pflegerischen und psychosozialen Betreuung von Patienten mit einer
weit fortgeschrittenen Tumorerkrankung sowie zur Verbreitung von palliativmedizinischem
Wissen und intensiviert eine fächer- und abteilungsübergreifende Versorgung.