Ich habe 2002 in Denver die Operation des Lipödems und den Vorschlag zu ihrer Standardisierung
vorgestellt. Heute können wir die Follow-up-Untersuchungen der Patienten besprechen.
Alle Patienten wurden mittels indirekter Lymphszintigraphie und indirekter Lymphangiographie
vor- und nachuntersucht. Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Liposuktion beim
Lipödem zu einer Normalisierung des Lymphflusses führen. Die Schmerzhaftigkeit des
Krankheitsbildes Lipohypertrophia dolorosa wird drastisch verbessert. Manuelle Lymphdrainage
und Kompression, die bislang bei diesen Patientinnen an Armen und Beinen lebenslang
durchgeführt werden mussten, werden in der Frequenz mindestens verringert. In den
meisten Fällen konnte völlig darauf verzichtet werden. Ich werde eine Variation der
Operation in Lagerung und Zugangsweg vorstellen. Wir operieren heute die Arme und
Beine in insgesamt zwei Sitzungen. Der Stellenwert der postoperativen manuellen Lymphdrainage
und der lang andauernden Kompression durch Garments soll im besonderen noch einmal
unterstreichen, dass es sich bei der Operation des Lipödems nicht um eine ausschließlich
ästhetische, sondern in erster Linie um eine medizinische Indikation handelt.