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DOI: 10.1055/s-2004-835614
Kontroversen in der Dermatochirurgie I: Sinn und Unsinn der perioperativen Antibiose
Einleitung: Die systemische Antibiotikagabe bei operativen Eingriffen an der Haut ist immer noch weit verbreitet. Während dies als Endokarditisprophylaxe bei gefährdeten Patienten unumstritten ist, erscheint der Sinn und Nutzen einer prophylaktischen Gabe zur Vermeidung von Wundinfektionen fraglich. Patienten und Methode: Anhand unseres operativen Patientengutes vergleichen wir die Rate der Wundinfektionen nach stationärer, zweizeitiger Exzision von Basaliomen im Gesicht unter geänderten Behandlungsbedingungen. In dieser Arbeit wurden der Zeitraum zwischen Exzision und endgültigem Verschluss, die Art der Wundabdeckung und die Gabe von Antibiotika hinsichtlich der Wundinfektionsrate untersucht. Diskussion: An der untersuchten Stichprobe bestätigt sich die Auffassung, dass der Verzicht auf eine prophylaktische Antibiotikagabe die Wundinfektionsrate nicht verschlechtert. Entscheidend für das Auftreten von Wundinfektionen ist vielmehr der Zeitraum zwischen offenener Exzision und endgültigem Verschluss, die Art der vorübergehenden Wundabdeckung und die Wundspannungsverhältnisse. Eine generelle, prophylaktische Gabe einer Antibiose zur Vermeidung von Wundinfektionen erscheint uns demnach nicht sinnvoll.