Die Sklerotherapie hat eine neue Dimension erfahren durch den Einsatz von Mikro-Schaum
anstelle der Verwendung von Liquid, da hiermit eine hohe Effektivität auch bei der
Behandlung der Stammvarikosis belegt werden konnte. Unser Ziel war es, ein Verfahren
zu entwickeln, welches die minimalinvasive Zugangstechnik der VNUS-closure – und EVLT
und die Vorteile der Miko-Schaum-Sklerosierung nutzt. Technische Durchführung der EVS: Unter Ultraschallführung wird ein 5F Aniographiekatheter bis zur Saphenamündung vorgeschoben.
Die Katheterspitze wird sonographisch kontrolliert in Höhe der V. epigastrica inf.
Mündung platziert. Das Bein wird in 30° Stellung eleviert, der Äthoxysklerolschaum
bei Zurückziehen des Katheters appliziert und das Bein nach 5minütiger Elevation mit
einer exzentrischen Kompression und einem Kompressionstrumpf versorgt. Der Patient
kann dann die Praxis zu Fuß verlassen. Duplexsonographische Kontrollen am 1 Tag, nach
8 Tagen, nach 3, 6, und 12 Monaten. Ergebnisse: Wir haben bis zum jetzigen Zeitpunkt 213 Patienten mit dieser Technik behandelt.
Die S. magna war bei 189 Patienten betroffen, die Parva bei 24 Patienten. In 192 Fällen
haben wir eine komplette Sklerosierung der Magna bzw. Parva erzielen können. In 21
Fällen war es nur zu einer Teilsklerosierung bzw. zur Rekanalisation gekommen. (Jahres
und 2-Jahresergebnisse) Nebeneffekte und Komplikationen: Bei einer Patientin hatten wir trotz 8-tägiger NMH-Prophylaxe 12 Tage nach der Therapie
eine Zwei-Etagen Thrombose. Hier war ein heterozygotes Faktor V Leiden die Ursache,
eine weitere Patientin mit Antithrombin III Mangel erlitt eine Muskelvenenthrombose
nach Therapie der Parva. Als Minor Komplikationen sind in wenigen Fällen Thrombophlebitis,
Pigmentierung, Blutergüsse und Verhärtungen aufgetreten. Lungenembolie, Nervenläsionen
mit Parästhesieen, Infektionen, Nekrosen oder therapiebedürftige Schmerzen wurden
nicht registriert. Zusammenfassung: Die EVS ist eine minimalinvasive ambulante Therapie der Stammvarikosis aller Stadien
mit geringem Komplikationspotential. Sie kann im Vergleich zur VNUS closure Technik
und der EVLT mit minimal technischem Aufwand und Kosten und ohne Anästhesie eingesetzt
werden. Die Patienten sind sofort belastbar und arbeitsfähig, da postinterventionell
keine nennenswerte Beeinträchtigung auftritt. Bei der Rezidivvarikosis besteht im
Gegensatz zum chirurgischen Vorgehen kein erhöhtes therapeutisches Risiko, der Eingriff
kann beliebig oft wiederholt werden. Bzgl. der Langzeitergebnisse zeigen die Studien
mit duplexgesteuerter Schaumsklerosierung von Cabrera, Tessari, Frullini, Schadeck
u. Cavezzi sehr gute Verschlussraten nach bis zu 5 Jahren von über 80%. Die Erfahrungen
dieser Studien lehren, dass eine Vene, die 6 Monate nach der Sklerosierung keine Rekanalisation
zeigt auch dauerhaft verschlossen bleibt.