Zusammenfassung
In der Palliativmedizin sind Patienten, Angehörige und das behandelnde Team häufig
mit vielerlei Symptomen, wie Schmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Obstipation, Atemnot und
Husten, Verwirrung etc. konfrontiert. Diese Symptome bedürfen einer schnellen und
adäquaten Therapie, da sie zu großen Ängsten und Unsicherheiten bei allen Beteiligten
und nicht zuletzt zu einer immensen Einschränkung der Lebensqualität beim Patienten
führen können. In einem frühen aufklärenden Gespräch sollten Therapiemöglichkeiten
für die schon vorhandenen und/oder möglicherweise im Verlauf der Erkrankung und/oder
Therapie auftretenden Symptome - letztere im Sinne der Prophylaxe - angesprochen werden.
Voraussetzung für eine effektive Therapie ist eine vom Stadium der zugrunde liegenden
Erkrankung abhängige, adäquate Diagnostik, um tumor-, therapiebedingte, aber auch
tumorassoziierte und tumorunabhängige Faktoren verifizieren und gegebenenfalls kausal
therapieren zu können. Des Weiteren ist es notwendig, koinzidente oder primär ursächliche
psychosoziale Faktoren abzuklären, um sie bei der Therapieplanung unbedingt mit zu
berücksichtigen.
Nur durch ein individuelles, auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten zugeschnittenes,
multimodales, interdisziplinäres Therapiekonzept können die in der Regel multifaktoriell
bedingten Symptome adäquat therapiert werden. Ziel muss die Wiederherstellung beziehungsweise
Wahrung der Lebensqualität des Patienten sein, wobei die Autonomie und der Wille des
Patienten unbedingt zu respektieren ist. Regelmäßige Evaluation und gegebenenfalls
Anpassung der Therapie sind weitere notwendige Voraussetzungen für eine effektive
Therapie.
Summary
In palliative medicine many symptoms, such as pain, nausea, vomiting, constipation,
dyspnea, neuropsychiatric symptoms are often seen. This is a time when levels of anxiety,
stress and emotion can be high for patients, families, and cother carers. Palliative
medicine should therefore aim at being rapidly effective on all symptoms to improve
the quality of life of patients. Whenever possible, causal therapy should be undertaken.
It is also necessary to reveal coexistent or primary psycho-social and spiritual problems
for an effective therapy. Thus, the treatment of the symptoms should be individual
and multi-disciplinary. The effect of therapy must be controlled and if necessary
adapted.
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Anschrift der Verfasserin
Dr. med. Mechthilde Burst
Schmerzzentrum Wiesbaden
Hospiz Advena Wiesbaden
Kinderhospiz Bärenherz
Blücherplatz 2
65195 Wiesbaden
Fax: 0611/9450397
Email: burst@schmerzzentrum-stk.de