Z Orthop Ihre Grenzgeb 2005; 143(4): 412-418
DOI: 10.1055/s-2005-836807
Hüftgelenk

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die kopferhaltende operative Versorgung der traumatischen medialen Schenkelhalsfraktur mit Großfragmentschrauben - eine biomechanische Prüfung

The Hip Head-Conserving Management of Traumatic Medial Cervical Hip Fractures with Big-Fragment Screws: A Biomechanical ExaminationJ. Kühling1 , J. Schmidt1 , T. Dahn2 , U. Niebergall3 , G. Bogusch4
  • 1Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie im HELIOS Klinikum Berlin, Klinikum Buch
  • 2Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie im KH Eberswalde, Brandenburg
  • 3Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Fachgruppe VI.2
  • 4Arbeitsgruppe Allgemeine Anatomie, Institut für Anatomie, Charité Berlin
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Publication Date:
24 August 2005 (online)

Zusammenfassung

Studienziel: Bei der zunehmenden Überalterung der Bevölkerung und der zunehmenden Inzidenz an hüftgelenknahen Oberschenkelfrakturen nimmt die Frage der Versorgung der medialen Schenkelhalsfraktur eine zunehmende Rolle ein. Vor allem aus Ungarn und den skandinavischen Ländern wird die kopferhaltende Therapie propagiert. Das Redislozieren dieser Frakturen und die Hüftkopfnekrose sind jedoch dagegenstehende Probleme. Methode: Ermutigt durch zwei theoretische mathematische Überlegungen wurden in einem biomechanischen Experiment zwei verschiedene Möglichkeiten der Verschraubung der medialen Schenkelhalsfraktur erprobt. Ergebnisse: Als Ergebnis zeigte sich, dass eine kopferhaltende Versorgung mit 2 kranial liegenden Schrauben und einer dreipunktabgestützten Schraube am Adam'schen Bogen deutliche biomechanische Vorteile hat gegenüber der herkömmlichen Verschraubung. Schlussfolgerung: Dies ermutigt uns, zunehmend die minimalinvasive und kopferhaltende Versorgung der medialen Schenkelhalsfraktur insbesondere bei Pauwels-I- und II-Verletzungen einzusetzen.

Abstract

Aim: With the growing number of elderly people in the population and the increasing incidence of proximal hip fractures the question of how to manage the medial hip head fracture is of increasing importance. Especially in Hungary and the Scandinavian countries surgeons prefer hip head-conserving therapy although the redislocation of this fracture and necrosis of the hip head opposes this point of view. Method: Encouraged by two theoretical and mathematical calculations, we tested two different possibilities to screw hip head fractures. Results: Our results show that the hip head-conserving therapy with two cranial screws and a three-point-supported screw at Adam's arc has essential biomechanical advantages compared with the situation after conventional osteosynthesis. Conclusion: This result encourages us to prefer the minimally invasive head-conserving therapy of medial hip head fractures, especially for treatment of Pauwell's I and II injuries.

Literatur

Dr. med. J. Kühling

Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie im HELIOS Klinikum Berlin

Fax: 030/94 01 74 10

Email: jkuehling@berlin.helios-kliniken.de