Ziel: Ziel der Studie war es zytotoxische Effekte von dimeren und monomeren Röntgenkonstrastmittel
an isolierten Tubuluszellen zu untersuchen. Effekte der Kontrastmittelmoleküle selbst
sollten von solchen der Osmolarität abgegrenzt werden.
Material und Methoden: Zellen vom proximalen Tubulus vom Schwein (LLC-PK1) wurden zwischen 1 und 24 Stunden
bei Konzentrationen von 19 bis 150mg I/ml mit Ioxithalamat, Ioversol, Iomeprol-300,
Iomeprol-150, Iodixanol und Iotrolan inkubiert. Zytotoxische Effekte wurden über die
Fähigkeit zur Konversion von MTT gemessen. Als Kontrollen zur Erfassung osmotischer
Effekte wurde Mannitollösung verwendet.
Ergebnisse: Bei gleichen Iodkonzentrationen zeigte das ionische Kontrastmittel Ioxithalamat eine
stärkere Toxizität als die anderen Kontrastmittel (MTT-Konversion für Ioxithalamat
3.53% vs. Ioversol 32.48%, Iomeprol-300 33.9%, Iodixanol 39.85%, Iotrolan 40.75% der
Kontrolle bei 75mg I/ml, n=61–90, p<0.001). Dabei zeigte sich kein signifikanter Unterschied
zwischen den niedrig osmolaren, monomeren und den blutisotonen, dimeren KM (p>0.05).
Bezogen auf die molare Konzentration riefen die dimeren KM signifikant stärkere Zellschädigungen
hervor als die monomeren KM (Iodixanol 39.85% und Iotrolan 40.75% vs. Ioversol 64.44%
und Iomeprol-300 58.96% bei 98.5 mM, n=62–71, p<0.001). In äquimolarer Konzentration
zeigten die beiden dimeren KM eine stärkere Zytotoxizität als die blutisotone Formulierung
Iomeprol-150 (Iodixanol 51.18% und Iotrolan 49.98% vs. Iomeprol-150 77.26% bei 98.5
mM, n=35–42, p<0.001). Die Mannitollösung induziere weniger toxische Effekte als die
korrespondierenden Kontrastmittel (Mannitol-520 74.07% vs. Iomeprol-300 33.9% und
Mannitol-1860 40.5% vs. Ioxithalamate 3.53%, p<0.001).
Schlussfolgerung: Die Osmolarität trägt zwar zur Tubulusschädigung bei, direkte zytotoxische Effekte
der Kontrastmittelmoleküle spielen bei den niedrig osmolaren und den blutisotonen
Substanzen aber die entscheidende Rolle. Unsere Untersuchung zeigt eine stärkere Toxizität
der nichtionischen Dimere im Vergleich zu den nichtionischen Monomeren an isolierten
Zellen des proximalen Tubulus.