Die Heilungschancen krebskranker Kinder sind in den letzten 20 Jahren durch die konsequente
Einführung einheitlicher Therapieprotokolle erheblich verbessert worden. Trotzdem
sterben etwa 20% der Kinder an den Folgen ihrer malignen Erkrankung. Deshalb ist es
notwendig, sich auch mit dem Sterben der Kinder auseinander zu setzen und für die
Betreuung der Kinder und ihrer Familien Konzepte zu erarbeiten. Es ist ein wichtiges
Anliegen, dem Kind das Gefühl zu vermitteln, das es bis zuletzt nicht allein und verlassen
ist. Der Wunsch des kleinen Patienten liegt darin, zu Hause sterben zu wollen, wohingegen
Jugendliche manchmal dazu neigen, lieber im Krankenhaus zu sterben, weil sie Angst
haben, man könne auf ihre Bedürfnisse und ihre Leiden nicht ausreichend gut eingehen.
Für eine häusliche Betreuung müssen geeignete Konzepte vorhanden sein, wie man den
Eltern und den Patienten beistehen kann. Dazu gehört natürlich eine adäquate Schmerztherapie,
die in den meisten Fällen möglich ist. Die Angst vor Schmerzen in der Finalphase ist
etwas was alle Menschen betrifft, nicht nur die Erwachsenen, sondern auch junge Patienten.
Das Abschiednehmen zu Hause kann durch eine ausreichende medizinische Begleitung ermöglicht
werden. Daher wurde vor 15 Jahren mit den Schwestern und Ärzten der kinderonkologischen
Station ein mobiler Dienst für eine häusliche Betreuung gegründet. So müssen sich
die jungen Patienten in der schwierigen Finalphase nicht auf neue Personen einstellen,
da die onkologisch tätigen Schwestern und Ärzte den Patienten durch die vorausgegangene
Behandlung der Grunderkrankung vertraut sind. Viele Eltern haben später berichtet,
dass das Angebot der häuslichen Betreuung ihnen sehr viel Sicherheit gegeben hat und
sie sich dadurch nicht alleine gelassen gefühlt haben. Es werden Kasuistiken über
die Finalbetreuung verschiedener Patienten vorgestellt.