Methode: Der Patient setzt sein momentanes Innenleben in freier Assoziation in Form und Farbe
um. Dazu wählt er selbst die bildnerischen Mittel aus. Überwiegend: Pastellkreide,
Tusche und Kombinationen von Kreiden und Stiften. Ergebnisse: Es liegen Beispiele von Patienten mit Serienbildern oder Einzelbildern vor, in denen
eine innere Entwicklung des Patienten deutlich wird, die dem äußeren Zustand entspricht
und ihm z.T. unbewusst vorausgeht. Ordnung verschiedener bisheriger Ergebnisse: 1. Unausgesprochene Wünsche, Sehnsüchte und Ängste werden sichtbar und können auf
der Station gemeinsam reflektiert werden. 2. Der Stand der Krankheitsverarbeitung
kommt zum Vorschein und kann so Anstöße geben zu weiterer verbaler Intervention oder
zu anderen therapeutischen Maßnahmen. 3. Das Bild wird dem Patienten zu einem Gegenüber,
mit dem er sich identifizieren kann und in einen Dialog treten kann. Einen Zustand
benennen bedeutet, ihn verändern zu können. 4. Unerledigtes, Vergessenes und Höhepunkte
aus dem Leben des Patienten können ausgedrückt und damit abgeschlossen oder erneut
vergegenwärtigt und genossen werden. Dadurch kann das Leben noch einmal angeeignet
und dann losgelassen werden. Das wird in Serienbilden häufig erkennbar. 5. Das Bild
trägt in einigen Fällen zur Schmerzentlastung bei. 6. Oftmals wird ein präfinaler
Zustand schon vorher im Sinn einer Vorahnung im Bild sichtbar. Schlussfolgerungen: Es wird deutlich, dass das kunsttherapeutische Angebot in Zusammenarbeit mit dem
Team und den behandelnden Ärzten hilfreiche Auskünfte und Anstöße für medizinische
und pflegerische Maßnahmen geben kann, im Sinne des Patienten und seiner Lebensqualität
in diesem Lebensabschnitt. In Einzelfällen kann es so sein, dass ärztliche Therapieentscheidungen
beeinflusst werden.