Einleitung: Psychische und soziale Belastungen spielen in der Palliativmedizin eine wichtige
Rolle. Probleme wie (Todes-)Angst, Trauer, Niedergeschlagenheit, Scham und Enttäuschung
sind emotionale Reaktionen des Patienten und seines Umfeldes, die sorgfältig beobachtet
und in der Behandlung berücksichtigt werden müssen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist
es, emotionale Belastungen in einer standardisierten Form zu erheben und mit hoher
Qualität zu befunden. Methode: Als ergänzendes Modul der Standarddokumentation für Palliativpatienten 2004 wurde
der „Psychoonkologische Basisdokumentationsbogen (Po-BaDo)“ bei Aufnahme und im Verlauf
ausgefüllt. Die Dokumentation somatischer, psychischer und sonstiger Belastungen erfolgt
in diesem Instrument als Fremdbeurteilung in standardisierter Form. Das zentrale Bewertungskriterium
ist das subjektive Befinden des Patienten, d.h. es wird nicht das Symptom beurteilt,
sondern wie stark ausgewählte Symptome den Patienten belasten. Ergebnisse: Bei 1038 von 2214 erhobenen Datensätzen wurden bei Aufnahme und im Verlauf Angaben
zu den psychischen Belastungen gemacht. Diese Daten werden einrichtungstypisch und
symptomspezifisch dargestellt und mit vorausgegangenen Erhebungen der „Psychoonkologischen
Basisdokumentationsbogen (Po-BaDo)“ zu Belastungen bei Krebserkrankungen verglichen.
Diskussion: Palliativmedizinische Patienten unterliegen einer großen seelischen Belastung durch
somatische und psychische Symptome. Fachpsychologische Mitbehandlung der Patienten
und Beratung der Angehörigen ist im Kernbereich des palliativmedizinischen Angebots
in jeder Einrichtung unverzichtbar.