Methodik: Beobachtungsstudie mit 487 Patienten und 4 Terminen (Eingangsuntersuchung, zwei Kontrolluntersuchungen
am 3. und 7. Tag, Abschlussuntersuchung nach 3 Wochen). Studienparameter: demographische
Daten, Anamnese, Schmerzintensität durch Selbsteinschätzung des Patienten (VAS: 0=keine
Schmerzen, 10=stärkste Schmerzen), Lebensqualität, von den Patienten selbst charakterisiert
durch Aktivität, Stimmung, Gehvermögen, Belastbarkeit, soziale Kontakte, Schlaf, Lebensfreude
(0=keine Beeinträchtigung, 10=stärkste Beeinträchtigung). Ziel: Evaluation der Wirksamkeit und Verträglichkeit von retardierten Hydromorphon-Kapseln
(Palladon®) unter normalen Behandlungsbedingungen bei Patienten mit starken Schmerzen
unterschiedlicher Genese. Ergebnisse: Fast 90% der Patienten wurden ambulant behandelt. 54,2% litten an einer Tumorerkrankung,
49,1% an Erkrankungen des Bewegungsapparates. 96,7% der Patienten waren analgetisch
vorbehandelt. Anfänglich erhielten 91,4% 2 x, 5,1% 1 x und 2,7% 3 x täglich Hydromorphon.
Die Durchschnittsdosis stieg im Behandlungszeitraum von 13,4 auf 18,6mg an. Die Schmerzintensität
nahm um 65,3% ab (7,2 zu Beginn, 2,5 bei der Abschlussuntersuchung). Die Lebensqualität
(Summenscore aller Parameter) stieg um 53,7%. Unter Hydromorphon litt bei adäquater
Behandlung ein deutlich geringerer Anteil an Patienten unter opioidtypischen Begleitsymptomen
(Müdigkeit, Übelkeit, Obstipation, Erbrechen) im Vergleich zur Vortherapie. Sowohl
die Wirksamkeit als auch die Verträglichkeit und die Patientencompliance wurden für
mehr als 85% der Patienten mit „sehr gut“ oder „gut“ beurteilt. Fazit: Durch retardiertes Hydromorphon kann bei ausgezeichneter Verträglichkeit und Compliance
die Schmerzintensität und die Lebensqualität bei tumor- und nichttumorbedingten Schmerzen
deutlich verbessert werden.