Objekt der Studie: Analyse der Schmerztherapie bei Patienten mit Multiplem Myelom im Stadium III A/B
(Vorliegen von Osteolysen/pathologischen Frakturen) bei Behandlungsbeginn (i. R. eines
Hochdosischemotherapie-Protokolls). Methoden: Monozentrische Beobachtungsstudie vom 1.2.2000 bis 1.8.2004. Zielparameter: Demographische,
anamnestische Daten, Vorliegen von Schmerzen, Art der Schmerztherapie, Schmerzintensität
(visuelle Analogskala, VSK 0–10=stärkste Schmerzen) im Behandlungsverlauf, unerwünschte
Ereignisse. Ergebnisse: In die Studie wurden 202 Patienten aufgenommen (52% männlich, Alter Ø 55,5 Jahre).
Neben der Gabe von Bisphosphonaten i.v. wurden bei 123 Patienten weitere schmerztherapeutische
Maßnahmen wegen starker Schmerzen (VSK 8) initiiert. 100 Patienten bekamen ein Analgetikum
(oral oder transdermal), 54 Patienten erhielten eine Radiatio, bei 5 Patienten wurden
operative Maßnahmen ergriffen (Kyphoplastik, Prothese). Zu Beginn erhielten 32 Patienten
retardiertes Hydromorphon (Palladon®), 19 Patienten ein transdermales Analgetikum,
die übrigen 49 Patienten andere Analgetika. Während des Dokumentationszeitraums wurden
von den transdermal behandelten Patienten 4 auf retardiertes Hydromorphon umgestellt,
von den mit anderen Analgetika behandelten Patienten weitere 8 Patienten (44 Patienten
mit retardiertem Hydromorphon bei Dokumentationsende). Bei einer durchschnittlichen
Behandlungsdauer von 11,6 Monaten entspricht dies 511 Therapiemonaten. Die mittlere
Tagesdosis von retardiertem Hydromorphon betrug 2×20mg. Unter retardiertem Hydromorphon
lag die Schmerzintensität bereits nach 3 Tagen im Durchschnitt unter 1 (VSK). Nur
in 2 Fällen trat eine therapiebedürftige Obstipation auf. Therapiebedingte Übelkeit
und Erbrechen wurden nicht beobachtet. Schlussfolgerungen: Retardiertes Hydromorphon hat sich bei Patienten mit Multiplem Myelom Stadium III
bei einer kurzen Einstellungsphase im Vergleich zu transdermalen Systemen als signifikant
besser wirksam und verträglich erwiesen.