Hintergrund: Das stationäre Hospiz des Franziskus-Hospiz Hochdahl hat 8 Bewohnerzimmer und einen
Aufbahrungsraum, der nicht genutzt wurde. Verstorbene wurden im Zimmer verabschiedet
und dort vom Bestatter abgeholt. Sowohl wirtschaftliche Notwendigkeiten (bessere Ausnutzung
der Zimmer) wie psychosoziale Aspekte (Bezogen auf Pflegende: Abschied vom Verstorbenen
würdevoll gestalten; guten Übergang zur Pflege eines neuen Patienten schaffen. Bezogen
auf Nahestehende: den Abschied vom Verstorbenen gestalten; eine Station auf dem Trauerweg
schaffen) ließen uns überlegen, unter welchen Bedingungen und mit welchen Zielen wir
den vorhandenen Verabschiedungsraum des Hospizes nutzen könnten. Maßnahme: In einem
einjährigen Projekt erarbeiteten wir, wie wir Verabschiedungen gestalten und den Aufbahrungsraum
nutzbar machen wollten. In einer von der Pflegedienstleitung (PDL) geleiteten Projektgruppe
arbeiteten Pflege, Seelsorge und Ehrenamt zusammen. Es gab eine Vorbereitungsphase
mit Gesprächen mit den MitarbeiterInnen und mit Überlegungen etwa zur Raumgestaltung
und zur Kommunikation mit den Betroffenen. Dann wurde ein Testlauf durchgeführt, in
dessen Verlauf u.a. ein Faltblatt zum Thema Aufbahrung konzipiert, eine Gestalt für
die Verabschiedungsfeiern entwickelt, zeitliche Abläufe, Ansprechpartner usw. festgelegt
wurden. Schlussfolgerungen: Das Projekt hat zu einer regelhaften Nutzung des Verabschiedungsraums geführt. Abschiedsrituale
konnten sich entwickeln und werden von allen Beteiligten angenommen. Reflexion über
die Situation im Sterbezimmer und die Aufbahrung hat einen festen Platz zu Beginn
einer Übergabe. Ein wirtschaftlicher Gewinn war nicht feststellbar: Die Zimmer konnten
zwar schneller belegt werden, aber auch diese Form der Verabschiedung braucht Personalressourcen.
Menschen haben Gelegenheit, sich dem Thema „Aufbahrung“ durch Informationsmaterial
zu nähern. Aus der Nutzung des Raumes kann man ablesen, dass die, die ihn nutzen,
eine Station auf dem Weg der Trauer gewinnen.