Aktuelle Neurologie 2005; 32 - V122
DOI: 10.1055/s-2005-866696

Identifikation eines neuen Parkin-Protein-Interaktors

CB Lücking 1, J Dächsel 1, S Deeg 1, E Schulz 2, E Casademunt 1, C Hampe 3, N Patenge 4, O Corti 3, K Vaupel 1, M Dichgans 1, P Kahle 1, K Genser 1, A Brice 3, EE Wanker 5, T Gasser 4
  • 1München
  • 2Heidelberg
  • 3Paris, F
  • 4Tübingen
  • 5Berlin

Einleitung: M. Parkinson wird verursacht durch eine Degeneration dopaminerger Neurone in der Substantia nigra. Über die molekularen Mechanismen dieser selektiven Degeneration ist wenig bekannt. Mutationen im Parkin-Gen (PARK2) führen zu einem autosomal rezessiv vererbten Parkinson-Syndrom. Parkin kodiert für eine E3-Ubiquitin-Ligase, die spezifische Substrate ubiquitinyliert und somit der proteasomalen Degradation zuführt.

Material und Methoden: Um die Funktion von Parkin und seine Bedeutung für das Überleben dopaminerger Neurone besser verstehen zu können, wurde mit dem Yeast-Two-Hybrid System nach Parkin-Interaktionspartnern gesucht. Die Validierung der Interaktion erfolgte durch Immunopräzipitationen und immuncytochemische Untersuchungen.

Ergebnisse: Wir konnten eine proteasomale Untereinheit als neuen Interaktor für Parkin identifizieren. Die Interaktion findet mit der RING-IBR-RING-Domäne von Parkin statt. Die beiden Parkin-Mutanten der Aminosäuren C289G und C418R heben die Interaktion nicht auf. Der Interaktor wird nicht parkinabhängig ubiquitinyliert.

Diskussion: Die Tatsache, dass Parkin mit einer proteasomalen Untereinheit interagiert, diese aber nicht ubiquitinyliert, wirft interessante Fragen bezüglich weiterer Funktionen von Parkin neben der E3-Ligase-Aktivität auf. Die Interaktion mit dem Proteasom könnte dem Targeting der Substrate zum Proteasom dienen. Darüber hinaus könnte es sich bei der Untereinheit um ein mögliches Kandidatengen für M. Parkinson handeln.