Ziele: Klinische 3D-Rotationsangiographien weisen häufig Bildfehler in der Darstellung zerebraler
Gefäße auf. Vergleich der Abbildungsqualität von 3D-rekonstruierten Rotationsangiographien
und primärer Rotations-DSA hinsichtlich der Wiedergabe kleiner Strukturen im Gefäßmodell.
Methode: Silikonschläuche variabler Lumenweite (1–3mm) wurden in einem menschlichen Schädelpräparat
dynamisch während einer Rotations-DSA mit Kontrastmittel perfundiert. Angiographiesystem:
AXIOM Artis MP (150°-Rotationswinkel). 3D-Rekonstruktion: InSpace 3D-Software (Siemens).
Die simulierten Gefäße wurden unsubtrahiert, subtrahiert, primär- und 3D-rekonstruiert
visuell miteinander verglichen. Ergebnis: Die unsubtrahierten Bilder geben die Verhältnisse regelrecht wieder. Im Subtraktionsmodus
zeigen sich Gefäße im Bereich von Knochenüberlagerungen dichtegemindert. Flussbedingte
Artefakte finden sich vor allem in großen Gefäßen, erzeugen aber keine Kalibersprünge.
Im rekonstruierten Schichtstapel kommt es zu schlagschattenartigen Artefakten am Rand
kontrastierter Gefäße, die in der 3D-Rekonstruktion bandförmig erscheinen. In Rotationsebene
verlaufende Gefäße werden lumen-unabhängig verschmälert oder teils gar nicht abgebildet.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse am Gefäßmodell korrelieren mit der klinischen Beobachtung von richtungsabhängigen
Pseudostenosen in der 3D-Darstellung zerebraler Gefäße. Sowohl physikalische als auch
mathematische und Postprocessing-Einflüsse kommen als Fehlerquellen in Betracht. Modellstudien
erscheinen zur weiteren Fehleranalyse geeignet.
Korrespondierender Autor: Bode-Schnurbus L
Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Institut für Diagnostische, Interventionelle
Radiologie und Nuklearmedizin, In der Schornau 23–25, 44892, Bochum
E-Mail: lucas.bode-schnurbus@ruhr-uni-bochum.de
Key words
3D - Rotationsangiographie - DSA - Pseudostenosen