Ziele: Die Konstruktion einer Software zur vollautomatische Auswertung von MR-Untersuchungen
der weiblichen Brust ohne Benutzer-Interaktion. Methode: Der Prototyp wurde mit der Programmiersprache C++ erstellt. Nach dem Laden der MRT-Untersuchung
der Brust werden zunächst Bewegungsartefakte durch eine elastische Bildregistrierung
verringert. Ein adaptiver Segmentierungsalgorithmus detektiert KM-verstärkte Läsionen,
welche anschließend skelettiert werden. Sodann erfolgt in Anlehnung an das Vorgehen
des Radiologen die voll-automatische Berechnung morphologischer und dynamischer Parameter.
Zuletzt werden alle gewonnen Informationen von einem neuronalen Netz ausgewertet und
die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer bösartigen Läsion ausgegeben. Ergebnis: Der Prototyp funktioniert ohne Benutzer-Interaktion. Die Bildregistrierung verbessert
die Bildqualität ohne Auswirkungen auf die Darstellung der KM-verstärkten Läsionen.
Eine Überprüfung der Leistungsfähigkeit anhand von 40 histologisch gesicherten Läsionen
ergibt eine Detektionsrate von 92,5% (36/40). 28 von 36 Läsionen konnte der Prototyp
sicher dem jeweiligen histologischen Ergebnis (maligne/benigne) zuordnen. In acht
Fällen waren die automatisch generierten Einschätzungen nicht sicher kategorisierbar.
Schlussfolgerung: Hiermit wird erstmals ein vollständiges Systems zur Computer Aided Diagnosis für
die MRT der weiblichen Brust vorgestellt. Eine weitere Verbesserung sowohl der Detektions-
als auch der Klassifikationsfähigkeit des Prototyps ist mit der Einschleusung größerer
Fallzahlen in das Training des neuronalen Netzes zu erwarten. Der Prototyp wurde mit
finanzieller Unterstützung der Firma Bracco Imaging, Mailand, Italien in Zusammenarbeit
mit dem Forschungsinstitut Semeion, Rom, Italien erstellt. Zum Patent angemeldet.
Korrespondierender Autor: Vomweg T
Johannes-Gutenberg-Universität, Radiologie, Langenbeckstrasse 1, 55131, Mainz
E-Mail: vomweg@radiologie.klinik.uni-mainz.de
Key words
CAD - Mamma - MR - Brust - Bildverarbeitung