Der Klinikarzt 2005; 34(4): VI
DOI: 10.1055/s-2005-868429
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Myokardinfarkt - Vorsicht bei früher Betablockertherapie

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Publikationsdatum:
18. April 2005 (online)

 

Bei instabilen Patienten mit akutem Myokardinfarkt, die Anzeichen für eine eingeschränkte Ventrikelfunktion (Killip-Klasse III) aufweisen, sollte zunächst abgewartet werden, bis sie klinisch stabil sind, bevor eine orale Betablockertherapie eingeleitet wird, riet Prof. R. Collins, Oxford (UK). Denn trotz der günstigen Effekte einer frühen i.v.-Gabe von Betablockern auf die Inzidenz von Reinfarkten (-18%) und die Zahl der Kammerflimmer-Episoden (-17%) waren die Mortalitätsraten unter einer frühen Metoprolol-Therapie (i.v.) und unter Plazebo praktisch gleich (7,7 versus 7,8%), so die Ergebnisse von COMMIT/CCS2 (n = 45850). Die Ursache dafür war eine erhöhte Rate an kardiogenem Schock mit Todesfolge unter der frühen Betablockertherapie (Anstieg von 3,9 unter Plazebo auf 5,0% unter Metoprolol), die vor allem am ersten Tag nach dem Myokardinfarkt beobachtet wurde.

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