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DOI: 10.1055/s-2005-919204
Sonographische Auffälligkeit der Substantia nigra beim Restless Legs Syndrom
Hintergrund: Das Restless Legs Syndroms (RLS) ist mit einer Prävalenz von 5% eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Da ein pathoanatomisches Korrelat fehlt, wird die Diagnose klinisch gestellt. Neuere histologische und MRT-Untersuchungen weisen auf einen verminderten Eisengehalt der Substantia nigra (SN) bei RLS Patienten hin. Mittels transkranieller Sonographie (TCS) kann der Eisengehalt der SN dargestellt werden.
Ziel: Nachweis einer durch verminderten Eisengehalt veränderten Echomorphologie der SN bei RLS Patienten.
Methoden: Von zwei unabhängigen Untersuchern wurden bei 50 RLS Patienten und 50 gesunden, alters- und geschlechtsangepassten Kontrollen die Echogenitätsfläche der SN durch planimetrische Vermessung und die Echomorphologie der Basalganglien bestimmt. Die Unterscheidung zwischen primärem und sekundärem RLS wurde klinisch getroffen, die Schwere der Symptome mittels JHRLSS, IRLS and ESS bestimmt.
Ergebnisse: Bei 40 der Patienten bestand ein primäres, bei 10 ein sekundäres RLS. Es fand sich eine signifikant reduzierte Echogenitätsfläche der SN bei Patienten mit primärem RLS verglichen mit gesunden Kontrollen (p<0,0001). Bezüglich Schwere der Erkrankung und SN-Echogenitätsfläche wurde keine Korrelation festgestellt. Patienten mit sekundärem RLS zeigten einen inkonstanten Echobefund.
Schlussfolgerung: Mittels TCS ist eine typische Veränderung der SN bei primärem RLS nachweisbar. Während bei der Parkinsonerkrankung ein erhöhter Eisengehalt mittels TCS detektiert werden kann, findet sich bei RLS-Patienten eine sehr kleine Echogenitätsfläche, die mit einem verminderten Eisengehalt dieses Kerngebietes erklärt werden kann. Weitere Studien sind nötig um zu prüfen, in wie weit dieses Ultraschallmerkmal auch als prädiktiver Marker einsetzbar ist.