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DOI: 10.1055/s-2005-919262
Vergleich der spektroskopischen MR Bildgebung und der MR Perfusionsbildgebung mit der histologischen Gefäßdichte und Proliferationsaktivität bei Hirntumoren
Bei neu diagnostizierten intrakraniellen Raumforderungen sollen die spektroskopische Bildgebung, die Perfusionsbildgebung und die T1-gewichtete dynamische Magnetresonanztomographie mit der histologisch bestimmten Gefäßdichte und der Proliferationsaktivität korreliert werden.
65 konsekutive, nicht vorbehandelte Patienten wurden an einem 1,5 T Tomographen untersucht. Histologisch wurde die Gefäßdichte pro Flächeneinheit (VD/mm2) und die Proliferationsaktivität mittels Immunfärbung des MIB-1 Antigens bestimmt. Das Untersuchungsprotokoll umfasste eine spektroskopische Bildgebung (PRESS, TR=1500ms, TE=135ms) zur Bestimmung der Cholin (Cho)/ N-Acetyl-L-Aspartat (NAA) Ratio, eine Arterial Spin-Labeling Perfusionsbildgebung (Q2TIPS, TR=2500ms, TE=30,5ms, Inversionszeit TI=1200ms) zur Bestimmung des Tumorblutflusses (TBF) in den soliden, nicht nekrotischen Tumoranteilen normiert auf die graue Hirnsubstanz (GHS) und eine T1-gewichtete Kontrastmitteldynamik (FLASH 2D, TR=82,6ms, TE=3,63ms, 75 Serien) nach intravenöser Gabe von 0,2ml/kg Körpergewicht Magnevist® (Schering, Berlin) über 30s. Mit einem Zweikompartimente-Modell wurde der Parameter Amplitude (A), d.h. der Grad der Signalanreicherung, zur Beurteilung der Gefäßdichte bestimmt.
Die Histologie ergab 31 Glioblastome, 6 Metastasen, 8 ZNS-Lymphome, 8 WHO Grad 2-Astrozytome, 7 WHO Grad 3-Astrozytome, 4 Meningeome und 1 Kavernom. Glioblastome hatten die höchste Gefäßdichte aller Gliomgrade und den höchsten Tumorblutfluss (VD/mm2:72,9, MIB-1:19,4, TBF/GHS:4,1, Cho/NAA:4,2). Die Amplitude war höher als bei Lymphomen (A:1,9 vs. 1,3), die eine niedrigere Gefäßdichte und Blutfluss, aber eine höhere Proliferationsrate hatten (VD/mm2:27,2, MIB-1:57, TBF/GHS:0,8). WHO Grad 2-Astrozytome hatten entsprechend einer niedrigen Gefäßdichte und Proliferationsaktivität die niedrigsten Blutfluss- und Amplitudenwerte (VD/mm2:13,8, MIB-1:4,6, TBF/GHS:0,9, A:1,2, Cho/NAA:2,1), während diese Parameter bei WHO Grad 3-Astrozytomen zwischen denen von WHO Grad 2-Astrozytomen und Glioblastomen lagen (VD/mm2:38,2, MIB-1:14,5, TBF/GHS:1,9, A:1,4, Cho/NAA:3,2). Meningeome hatten eine hohe Gefäßdichte, aber eine niedrige Proliferationsrate; entsprechend einen hohen Tumorblutfluss und hohe Amplitudenwerte (VD/mm2:40,8, MIB-1:4,3, TBF/GHS:5,9, A:2,5).
Die Werte der MR Perfusionsbildgebung korrelieren gut mit der Gefäßdichte bei zerebralen Raumforderungen. Das Verhältnis Cho/NAA erlaubt eine Aussage über die Proliferationsaktivität von Gliomen.