Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P316
DOI: 10.1055/s-2005-919350

Lernverhalten an einem neurochirurgischen OP Simulator

E Strauß 1, C Trantakis 1, J Meixensberger 1, G Strauß 1, E Nowatius 1, U Kühnapfel 1, A Wagner 1
  • 1Im Auftrag der ICCAS

Ziel der Arbeit war die Beschreibung des Lernverhaltens an einem Prototypen eines Ventrikulozisternostomie (VCS) – Simulators.

Es wurden insgesamt 35 Probanden am Simulator untersucht. Davon besaßen 15 operativ-endoskopische Erfahrung, die übrigen 20 besaßen keinerlei operative Vorkenntnisse. Jeder Proband absolvierte in einem ersten Zyklus 10 mal einen definierten Probeeingriff, welcher sich an der original VCS orientiert. Nach einem übungsfreien Intervall von einer Woche erfolgten noch 5 Übungsdurchläufe.

Erfasst wurden jeweils die Parameter Zeit, zurückgelegter Weg (economy of hand movement), allgemeine Fehler (vordefiniert jede Wandberührung außer kritische Fehler und Zielpunkt) und kritische Fehler (Wandberührungen an vordefinerten Arealen wie Fornix oder A.basilaris).

Die erfassten Daten ließen sich in der Hauptsache wie folgt interpretieren:

Jeder Proband erreichte einen signifikanten Lerneffekt, welcher sich qualitativ und quantitativ erfassen ließ und nach dem freien Intervall reproduzierbar war.

Die chirurgische Gruppe lernte insbesondere bezüglich der kritischen Fehler schneller und erreicht bessere Ergebnisse als die unerfahrene Gruppe.

Ein Zusammenhang zwischen den Ergebnissen früher Übungen zu späteren existiert nicht.

Somit konnte gezeigt werden, dass es an dem geprüften Prototypen zu einem reproduzierbaren Lerneffekt kommt.

Ferner ist der Vorteil der chirurgischen Gruppe als Praxisbezug zu werten, da die operativ Erfahrenen offensichtlich von dieser Erfahrung profitieren können.

Eine Aussage über die späteren manuellen Fähigkeiten des Einzelnen anhand früher Ergebnisse ist mit dem vorliegenden Simulator nicht möglich.