Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P382
DOI: 10.1055/s-2005-919416

Chronische Lymphozytäre Meningitis durch Coccidioides immitis

M Uhr 1, M Atiya 1, P Schomerus 1, M Ebinger 1
  • 1München

Coccidioidis-Infektionen sind in den Südweststaaten der USA keine Seltenheit. Häufig verlaufen sie inapparent oder ähneln den pulmonalen Manifestationsformen einer Tuberkulose. Wir präsentieren unseres Wissens nach den ersten Fall einer Coccidioides-Meningitis in Deutschland. In Anbetracht der hohen Letalität der Erkrankung sowie der touristischen Beliebtheit der Endemiegebiete ist eine differentialdiagnostische Erwägung der Coccidioidis-Infektion bei Vorliegen eines lymphozytären Liquorbefundes trotz des geringen Vorkommens zentralnervöser Beteiligungen bei entsprechender Reiseanamnese sinnvoll. Erstmalig werden die kompletten Liquorbefunde bei Diagnosestellung und im Verlauf unter Therapie dargestellt. Möglicherweise können diese Liquorbefunde mit einer Drei-Klassen-Reaktion und eosinophiler Meningitis als frühes wertvolles Hilfsmittel bei der Diagnosestellung dienen.