Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P527
DOI: 10.1055/s-2005-919558

Zusammenhang zwischen magnetenzephalographischen Quellenlokalisationen epileptiformer Aktivität und epilepsiechirurgischen Resektionsvolumen

M.J.M Fischer 1, G Scheler 1, H Stefan 1
  • 1Erlangen

Hintergrund: Die Magnetenzephalographie (MEG) wird in einigen epilepsie-chirurgischen Zentren diagnostisch eingesetzt. Wie in der Elektroencephalographie kann epileptogene Aktivität detektiert und deren Quelle berechnet werden. Bisher wurde die Bedeutung dieser Verfahren für die Epilepsiechirurgie nur mit der Genauigkeit der Lokalisation artifizieller Dipole mit implantierten Elektroden gerechtfertigt. In dieser retrospektiven Studie wurde ein Verfahren entwickelt, die MEG Lokalisationsergebnisse in einem Volumen zu repräsentieren und mit der Resektionshöhle zu vergleichen. Es wurde die Hypothese geprüft, inwiefern ein Einschluss der MEG Quellenlokalisationen in das Resektionsvolumen zu einem besseren postoperativen Ergebnis führte.

Methode: Bei 33 epilepsiechirurgisch behandelten Patienten wurde durch Überlagerung prä- und postoperativer MRTs das Resektionsvolumen bestimmt. Die Streuung der MEG-Quellenlokalisationen wurde durch ein Ellipsoid repräsentiert. Der resezierte Anteil des Ellipsoids wurde mit dem therapeutischen Erfolg nach der Engelklassifikation korreliert.

Ergebnisse: Es besteht ein positiver Zusammenhang zwischen einer hohen Überdeckung des Ellipsoids durch das Resektionsvolumen und einem guten postoperativen Outcome. Dieser Zusammenhang konnte auch für einen geringen Abstand zwischen den Schwerpunkten beider Volumina belegt werden. Ein gutes postoperatives Outcome war ebenfalls mit einer homogenen Verteilung der MEG Quellenlokalisationen korreliert.

Schlussfolgerung: MEG Quellenlokalisationen helfen den Ursprung epileptiformer Aktivität zu beschreiben und sollten, gemeinsam mit anderen prächirurgischen Befunden, bei der Festlegung des Resektionsvolumens berücksichtigt werden.