Signifikante Schmerzreduktion durch Fentanyl-TTS (Durogesic®) bei Patienten mit starken durch eine diabetische Polyneuropathie bedingten Schmerzen – Ergebnisse einer 3-monatigen multizentrischen Pilotstudie

Fragestellung: Die Wirksamkeit von transdermalem Fentanyl (Fentanyl-TTS) und anderen Opioiden in der Behandlung neuropathischer Schmerzen konnte in verschiedenen Studien gezeigt werden. Aufgrund der unterschiedlichen Ätiologie der neuropathischen Schmerzen (z.B. Zoster-Neuralgie, diabetische Neuropathie) ergaben sich jedoch variable Ansprechraten. In der vorliegenden Studie sollte daher der Einsatz von Fentanyl-TTS bei Patienten mit starken, chronischen Schmerzen, die ausschließlich durch eine diabetische Polyneuropathie bedingt waren und nicht ausreichend durch die Gabe von Antidepressiva, Antikonvulsiva und/oder Nicht-Opioid- oder Opioid-Analgetika behandelt werden konnten, untersucht werden

Angewandte Methodik: Offene Multicenter-Studie mit einer 3-monatigen Behandlungsdauer (Visiten an Tag 0, 6 ,15, nach Monat 1, 2, 3). Transdermales Fentanyl wurde gemäß der Fachinformation und an den individuellen Bedürfnissen der Patienten orientiert dosiert. Zur Messung der Schmerzintensität wurde die Numerische Analog Skala (NAS) verwandt. Darüber hinaus fand die speziell für neuropathische Schmerzen validierte Schmerz-Empfindungsskala (SES) und der Marburger Fragebogen zur Beurteilung der Lebensqualität) nach Monat 1, 2, 3 Anwendung.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen: In dieser Studie konnten 77 Patienten (60% Frauen; Ø 66 Jahre; Diabetes mellitus Typ II 83%; BMI 30,9; HbA1C 7,14) in die ITT-Analyse eingeschlossen werden. Die mittlere Schmerzintensität konnte statistisch signifikant (p<0.001) von im Mittel 7,21 (NAS) an Tag 0 auf 4,05 nach Monat 1, auf 3,15 nach Monat 2 und 2,88 am Behandlungsende. Sowohl im SES als auch im Marburger Fragebogen wurden signifikante Verbesserungen dokumentiert. Die Behandlung wurde gut vertragen. Die mittlere applizierte Durogesic® Dosis betrug 45,11µg/h. Fentanyl-TTS führt zu einer signifikanten Schmerzreduktion bei Patienten mit starken, chronischen Schmerzen bedingt durch eine diabetische Polyneuropathie. Darüber hinaus konnte gezeigt werden, dass sich auch die Lebensqualität dieser Patienten deutlich verbessert.