Hintergrund: Die intraluminale Impedanzmessung ist ein neues Verfahren zur weiteren Abgrenzung
der gastro-ösophagealen Refluxkrankheit (GÖR). In Ergänzung zur 24h-pH-Metrie können
mit dieser Methode auch nicht-saure/schwach-saure Refluxepisoden erfasst werden.
Methodik: Seit Januar 2005 haben wir bei 52 Patienten zur weiteren Abklärung einer vermuteten
oder bekannten GÖR eine kombinierte 2-Kanal–24h-pH-Metrie/Impedanzmessung durchgeführt
und mit standardisierter Software ausgewertet (Bioview-Analysis, Sleuth; Sandhill).
Die Indikation war bei 20 Patienten eine unter Protonenpumpeninhibitortherapie (PPI)
in Standarddosis (n=14) oder doppelter Standarddosis (n=6) persistierende GÖR-Symptomatik,
V.a. atypische Refluxerkrankung ohne PPI bei 17 Patienten, typische GÖR-Symptomatik
ohne laufende Therapie bei 15 Patienten.
Ergebnisse: Von den 52 untersuchten Patienten konnten 10 Patienten nicht ausgewertet werden (Sondendislokation
in 8, Softwarefehler in 2 Patienten). Anhand des Ergebnisses der Impedanzmessung wurde
bei 9 von den 42 (21%) verbliebenen Patienten bei unauffälliger Impedanzmessung/pH-Metrie
die Diagnose einer funktionellen Störung gestellt und daher auf eine weitere PPI-Therapie
verzichtet. Ein pathologischer nicht-saurer/schwach-saurer Reflux (mehr als 72 Refluxepisoden
pro 24h und nicht pathologische pH-Metrie) wurde bei 10/42 (24%) Patienten festgestellt
(7 Patienten unter laufender PPI-Therapie), so dass die bisherige Therapie modifiziert
bzw. intensiviert wurde. Die Impedanzmessung hatte demzufolge bei 19/42 (45%) Fällen
eine therapeutischen Konsequenz.
Diskussion: Die intraluminale Impedanzmessung erscheint insbesonders bei Patienten mit einer
therapierefraktären GÖR zum Nachweis oder Ausschluss eines nicht-sauren oder schwach-sauren
Refluxes sinnvoll. Weiteres Ziel wird sein, alternative oder experimentielle Therapieformen
(z.B. endoskopische Antireflux-Prozeduren, prokinetische Therapie oder Therapie mit
GABA-Agonisten) objektivierbar hinsichtlich ihrer Wirksamkeit zu evaluieren.