Hintergrund: Befall des zirkumferentiellen Resektionsrandes (CRM) nach totaler mesorektaler Exzision
(TME) bedeutet ein hohes Lokalrezidivrisiko. Der minimale Tumorabstand zum CRM wird
als Prognosefaktor angenommen. Als cut-off Werte werden Abstände von 1mm und 2mm diskutiert.
Ziel einer prospektiven Studie ist es zu klären, inwieweit eine präoperative Magnet Resonanz
Tomographie (MRT) zur Bestimmung des minimalen Tumorabstandes zum CRM geeignet ist
und somit der Selektion von Patienten zur neoadjuvanten Therapie dienen kann.
Methode: 40 konsekutive Patienten mit Rektumkarzinom erhielten eine hochauflösende MRT-Untersuchung
des Beckens (modified SENSitivity Encoding, mSENSE). T-Kategorie (cT) und N-Kategorie
(cN) sowie der minimale Abstand zum CRM wurden bestimmt. Nach TME wurden die Ergebnisse
der Bildgebung mit den Ergebnissen der standardisierten pathohistologischen Aufarbeitung
verglichen.
Ergebnisse: Die N-Kategorie stimmte bei 29 Patienten mit der Pathohistologie überein. Bei 8 Patienten
wurde sie falsch-positiv bei 3 Patienten falsch-negativ eingeschätzt. Die T-Kategorie
(T3/T4 vs. T1/T2) stimmte für 37 Patienten mit dem pathohistologischen Befund überein.
Die bildgebend und pathohistologisch bestimmten minimalen Tumorabstände zum CRM unterschieden
sich nicht (p=0,26)
Patienten mit einem minimalen Abstand des Tumors zum CRM£ 1mm (n=9) wurden mit einer
Treffsicherheit von 91% Sensitivität 88%, Spezifität 93%, Kappa-Wert: 0,77) erkannt.
Zusammenfassung: Durch präoperative MRT-Diagnostik können die Patienten mit Rektumkarzinom mit einem
erhöhtem Rezidivrisiko genauer identifiziert und gezielt einer neoadjuvanter Therapie
zugeführt werden. Die Untersuchung ist als Standard zu empfehlen.
Keywords: Diagnostik, MRT, Rektumkarzinom, TME