Rofo 2006; 178(7): 688-692
DOI: 10.1055/s-2006-926739
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Mikrokatheter in der Neuroradiologie

Risiken - technische Probleme - WiederaufbereitungMicrocatheter in NeuroradiologyRisks - Technical Problems - ReprocessingH. Haindl1 , M. Schumacher2
  • 1Medizintechnik, Sachverständiger, Wennigsen
  • 2Neuroradiologie, Uniklinik Freiburg
Further Information

Publication History

eingereicht: 14.3.2006

angenommen: 6.4.2006

Publication Date:
07 June 2006 (online)

Zusammenfassung

Die Verwendung neuroradiologischer Mikrokatheter kann sowohl als operationsvorbereitender Eingriff oder alleinige therapeutische Maßnahme von hohem Nutzen für den Patienten sein. Sie ist allerdings mit einem relativ hohen prozeduralen Risiko verbunden, zu dem auch die kritische Dimensionierung des Mikrokatheters beiträgt. Es ist bedauerlich, dass die Hersteller der Mikrokatheter teilweise mit ihren Leistungswerten unter dem bleiben, was heute technisch möglich wäre. Bei untersuchten rupturierten Kathetern kann nicht nachgewiesen werden, dass eine bessere Fertigungsqualität die Ruptur vermieden hätte, dennoch sollte erwartet werden, dass die technisch maximal mögliche Leistungsfähigkeit vom Hersteller gewährleistet wird. Bestrebungen, diese Produkte wegen ihres relativ hohen Preises wieder aufzubereiten, zeigen, dass die technischen Probleme und die damit verbundenen Risiken nicht von allen Beteiligten verstanden werden. Die Aufforderung zur Wiederaufbereitung ist gegenwärtig mit der gebotenen ärztlichen Verantwortung nicht zu vereinbaren.

Abstract

The application of neuroradiologic microcatheters may be beneficial for the patient as well as preoperative intervention or as sole therapeutical procedure. However, it is associated with a relatively high procedural risk, which is also supported by critical dimensioning of the microcatheter. It is regrettable, that to some extent, the performance of manufacturers of microcatheters stay below today’s technical possibilities. Conducted investigations of ruptured catheters could not prove, that ruptures could have been avoided by using better manufacturing techniques, however, it should be expected, that manufacturers ensure the highest possible technical performance. Attempts to reprocess those products, because of their high price show, that not all technical problems and resulting risks are well understood by all parties concerned. The demand for reprocessing is not congruous with current medical responsibility.

Literatur

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  • 4 Haindl H, Helle J. Die rechtlichen Grenzen der Wiederverwendung von Einmal-Medizinprodukten nach dem 2. MPG-Änderungsgesetz.  Medizinprodukterecht. 2002;  4 134-139
  • 5 Dienstleistungsvereinbarung der Vanguard GmbH. Berlin; Medical services for Europe, Version C. 2000 7: 5

Prof. Martin Schumacher

Neuroradiologie, Uniklinik Freiburg

Breisacher Str. 64

79106 Freiburg

Email: schu@nz.ukl.uni-freiburg.de

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