Fragestellung: Die Studie untersucht die Wirksamkeit psychotherapeutischer Interventionen bei somatisierenden
Patienten in Bezug auf die Motivierung und die Inanspruchnahme von Psychotherapie
im Vergleich zu schriftlicher Information.
Patienten und Methode: 91 Patienten wurden entweder in die Interventionsgruppe (N=49) oder in die Kontrollgruppe
(N=42) randomisiert. Die Interventionen bestanden aus 5 psychotherapeutischen Sitzungen
à 50 Minuten nach dem modifizierten Reattributionsmodell im Rahmen des psychosomatischen
Liaisondienstes.
Ergebnisse: Patienten der Interventionsgruppe zeigten eine signifikant höhere Motivation für
Psychotherapie nach der Behandlungsphase (p=0,002) und nach 6 Monaten (p=0,042) als
Patienten der Kontrollgruppe. 3 Monate nach der Intervention zeigten die Patienten
der Interventionsgruppe eine höhere Inanspruchnahme von Psychotherapie (41,5%) als
die Patienten der Kontrollgruppe (20%) (p=0,045). Nach 6 Monaten zeigte sich zwischen
beiden Gruppen in Bezug auf die Inanspruchnahme von Psychotherapie kein signifikanter
Unterschied (44 vs. 29%). Beide Gruppen verbesserten sich signifikant im Verlauf in
Bezug auf die Abnahme somatoformer und depressiver Symptome und die Zunahme von Lebensqualität.
Schlussfolgerungen: Psychotherapeutische Kurzinterventionen für somatisierende Patienten im Krankenhaus
haben einen höheren Effekt auf Behandlungsmotivation und Inanspruchnahme von Psychotherapie
als schriftliche Information alleine.
Key words
Psychotherapie - RCT - Somatisierung