Psychother Psychosom Med Psychol 2006; 56 - A72
DOI: 10.1055/s-2006-934292

Schwangerschaftskomplikationen und deren Wirkung auf Vater-Kind-Beziehung und Partnerschaft

K Petrowski 1, ML Hertel 1, K Weidner 1, P Joraschky 1
  • 1Klinik für Psychotherapie und Psychosomatik, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden

Im Rahmen einer Studie zum Einfluss von Schwangerschaftskomplikationen auf Vater-Kind-Beziehung und Partnerschaft wurden 50 Paare zu ihrer Partnerschaft und Bindung zum Kind befragt, wobei die Partnerinnen entweder eine komplikationslose Schwangerschaft aufwiesen oder bei denen Schwangerschaftskomplikationen auftraten. Bei diesen Paaren ergaben sich signifikante Unterschiede hinsichtlich der sozialen Unterstützung. Paare, welche in der Schwangerschaft Komplikationen aufwiesen, erhielten weniger emotionale (t=3,45; p=0,01) und praktische Unterstützung (t=1,53; p=0,02) aus ihrem sozialen Umfeld als die Gruppe ohne Schwangerschaftskomplikationen. Ferner waren die Paare mit einer komplikationsfreien Schwangerschaft mehr sozial integriert (t=2,31; p=0,00) als die Gruppe mit Schwangerschaftskomplikationen. Ferner zeigte sich, dass sich die Paare auch im Hinblick auf ihre dyadischen Copingstrategien signifikant unterscheiden. Paare mit Schwangerschaftskomplikationen wiesen höhere Werte beim ambivalenten (t=5,32; p=0,00) und hostilen dyadischen Coping (t=4,76; p=0,00) auf als die Gruppe mit komplikationsfreier Schwangerschaft. Es kann daher geschlussfolgert werden, dass Paare ohne Schwangerschaftskomplikationen über andere und mehr Resourcen und Ünterstützung während der Schwangerschaft verfügen als Paare mit Komplikationen. Darüber hinaus konnten spezifische Partnerschafts- und Bindungsstrukturen identifiziert werden.