Zusammenfassung
Crocus sativus ist ein zu Unrecht mehr oder weniger in Vergessenheit geratenes Arzneimittel.
Es wird zunächst ein historischer Überblick gegeben, sodann werden besprochen Vorkommen
und kulturelle Anpflanzungen dieser Arzneipflanze sowie Gewinnung und chemische Zusammensetzung
der Droge. Nach Abhandlung der nur dürftigen allopathischen Anwendung und der Vergiftungserscheinungen
wird ausführlich das Arzneimittelbild geschildert unter besonderer Berücksichtigung
der Wirkung auf Kreislauf, Muskulatur und Psyche, wobei besonders auf die typischen
Blutungen sowie auf die krampfartigen Muskelkontraktionen und die psychische Labilität
eingegangen wird. Abschließend wird der schwankende Arzneimittelgehalt des Crocus
sativus hinsichtlich des Picrocrocin in der Tinktur besprochen, um die Frage aufzuwerfen,
ob nicht Milchzuckerverreibungen zur Arzneibereitung und somit auch zum besseren Therapie-Erfolg
empfehlenswerter erscheinen.