Zeitschrift für Klassische Homöopathie 2001; 45(6): 223-237
DOI: 10.1055/s-2006-938805
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Bönninghausens Therapeutisches Taschenbuch - Eine Fundgrube seiner klinischen Erfahrungen

G. Dimitriadis
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Publication History

Publication Date:
30 March 2007 (online)

Zusammenfassung

Das wiedererweckte Interesse an einer umfassenden Revision von Bönninghausens Werken in dieser Zeitschrift, im Rahmen einer ordentlich durchgeführten wissenschaftlichen Forschung, hat dazu geführt, noch mehr Fragen zu stellen. In seiner Antwort zu unserem früheren Artikel hat K. Holzapfel wiederum auf wichtige Punkte aufmerksam gemacht, die im Folgenden betrachtet werden. Dieser Artikel bemüht sich darum, den Beweis zu führen, dass Bönninghausen in der Tat ein sorgfšltiger und methodischer Arbeiter in all seinen Werken war. Es wird gezeigt, dass die Erfahrung Anderer hinsichtlich der Entstehung des Gradierungssystems von Arzneien in Bönninghausens erstem Repertorium (SRA/SRN) eine groÜe Rolle spielte, und wir versuchen darzulegen, dass sein TT seine eigenen klinischen Erfahrungen darstellt - unter Beibehaltung seines 4-Stufen Gradierungssystems, und dass Abweichungen existieren zwischen gleichen Eintršgen sowohl im SRA/SRN als auch im TT, die zugunsten des letzteren sprechen. Weiterhin sprechen wir die fšlschlicherweise von Hering und Anderen erhobenen Beschuldigungen an, bezüglich der Abstrahierung von Bönninghausens Charakteristika, die von deren Verstšndnisfehlern hinsichtlich der Anwendungsmethode als Darstellung der Materia Medica herrühren. Praktische Beispiele werden unsere Position bestštigen, dass diese Trennung von Charakteristika - die eine zentrale Position in der Konstruktion des TT einnehmen - nicht nur eine volle Rekonstruktion von ursprünglichen Symptombedeutungen erlauben, sondern auch einen einzigartigen Mechanismus zur Rekombination von Charakteristika einer Arznei darstellen, um sich mit denen der angezeigten Krankheit zu decken. Schlussendlich möchten wir das Konzept einer "Charakteristika-Landkarte" im Rahmen unserer Darstellung von Bönninghausens gedanklichem Ablauf hinsichtlich Auffassung und Entwicklung des TT vorstellen sowie damit verbundene Probleme.

Summary

The resurgence of interest in a thorough exami-nation of Bönninghausen's work within this Journal, have, as is usual with any properly conducted scientific research, served to generate even more questions. In his response to our previous article, K. Holzapfel has again raised some interesting points which we have herein considered. This present article presents evidence that Bönninghausen was indeed a careful and methodical worker, from beginning to end. We show the First Repertory of Bönninghausen (SRA/SRN) was largely influenced by the experience of others in the determination of remedy grades, providing evidence that the TT represented the clinical experience of Bönninghausen himself, whilst main-taining a similar 4-tier grading System; and that discrepancies existing between similar entries within the SRA and TT must be judged in favour of the latter. We herein address the erroneous criticisms of Hering and others regarding the abstraction (Separation) of characteristics of Bönninghausen's method, which criticisms resulted from their failure to comprehend the applicability of the method in its representation of materia medica. Practical examples are provided in support of our position that this abstraction of characteristics, which is central to the construction of the TT, not only allows a füll reconstruction of original Symptom meanings, but also provides a unique mechanism for recombining the characteristics of a medicine to match those of a presenting illness. Lastly, we introduce the concept of "characteristics mapping" in our account of Bönninghausen's process of conception and construction of the TT, and discuss its ramifications.

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