Rofo 2006; 178 - WS_108_3
DOI: 10.1055/s-2006-940305

Ganz einfach? Fallstricke bei der Diagnostik von intrakraniellen Tumoren und Metastasen

M Forsting 1
  • 1Universitätsklinik Essen, Institut f Diagnostische u. Intervent. Radiologie, Essen

Die MR-Diagnostik von intrakraniellen Tumoren und Metastasen scheint auf den ersten Blick eine einfache radiologische Fragestellung zu sein. Ziel des Workshops ist es, Besonderheiten bei dieser Diagnostik zu vermitteln und beim Zuhörer zu erreichen, dass auch hier bedarfsadaptierte Untersuchungsprotokolle durchaus Sinn machen. Bei einem Patienten mit einem bekannten Malignom und neurologisch unauffälligem Befund (Routinestaging) reicht die MR-Diagnostik mit FLAIR-Sequenzen und einer kontrastunterstützten T1-Sequenz mit der normalen Kontrastmitteldosis. Ist der Patient neurologisch auffällig oder hat ungewöhnliche Kopfschmerzen und ergibt das Normaldosis-KM-Bild keine Auffälligkeiten, muss die Dosis verdoppelt oder gar verdreifacht werden, um sicher zu sein, dass bei dieser Konstellation keine intrakranielle Metastase vorliegt. Ähnliches, bzw. Gleiches gilt, wenn die Normaldosis-KM-Bildgebung eine Metastase zeigt oder Metastasen zeigt, die über einen einzigen neurochirurgischen Zugang zu erreichen sind.

Bei der Abklärung intrakranieller Tumoren ist durch die Kontrastmittelgabe im Wesentlichen eine Aussage über die Malignität des Tumors möglich. Insbesondere wenn eine stereotaktische Biopsie vorgesehen ist, sollte über eine Hochdosis-KM-Gabe versucht werden, den potentiellen bösartigsten Teil des Tumors zu visualisieren, um einen sog. Sampling-Error in der Biopsie zu vermeiden. Bei malignen Gliomen erreicht man durch die Hochdosis-Gabe ferner, dass die Ausbreitung des Tumors in das peritumorale Ödem besser dargestellt wird.

Lernziele:

Untersuchungsstrategie – Indikationen – Kontrastmitteldosis

Korrespondierender Autor: Forsting M

Universitätsklinik Essen, Institut f Diagnostische u. Intervent. Radiologie, Hufelandstraße 55, 45122 Essen

E-Mail: m.forsting@uni-essen.de