Rofo 2006; 178 - WS_112_3
DOI: 10.1055/s-2006-940318

RIS/KIS – PACS/DACS. Was ist das? Eine klinische Strategiediskussion

R Braunschweig 1, I Kaden 1
  • 1BG Kliniken Bergmannstrost Halle/Saale, Klinik für bildgebende Diagnostik und Interventionsradiologie, Halle/Saale

Problemstellung:

Technische Innovationen einerseits und politischer Wille zur Kostensenkung andererseits haben im deutschen Gesundheitswesen einen Effektivitätsdruck ausgelöst. In Krankenhäuern wird im Bereich der bildgebenden Diagnostik vorrangig mit digitalen Akquisitionssystemen, im Bereich der Verwaltungsstrukturen mit IT-basierten Managementlösungen auf diese Herausforderung reagiert.

Material und Methoden:

Zur Datenadministration werden Krankenhaus-Informations-Systeme eingesetzt. Funktionell zugeordnet und eingebunden sind Subsysteme für die klinischen Bereiche, z.B. ein Radiologie-Informations-System. Dieses bildet vorrangig den Patienten-Workflow innerhalb einer Klinik für bildgebende Diagnostik ab.

Dem stehen Bildarchivierungs- und Kommunikations-Systeme (PACS) gegenüber. Der Begriff PACS umfasst die gesamte Krankenhaussituation. Neben der Einspeisung von Bilddokumenten der Radiologie können auch Sonographie, Endoskopie oder sonstige Bilddokumente implementiert werden. Eingeschlossen ist das Lokalarchiv, das als solitäres Bildarchiv oder auch als SAN-Konzept betrieben werden kann.

Ergebnisse:

Für die Zukunft sind folgende Innovationen zu erwarten:

Generell ist eine Migration zu medizinischen Informationssystem (MIS) anzunehmen. In der Praxis werden sich klinische und administrative Arbeitsplätze mit Zugriff auf nur eine Datenbank etablieren.

Im Hinblick auf die Archivstrukturen (Röntgenbilder, EKG etc.) ist das Akronym DACS entstanden. Hierbei handelt es sich um ein Datenarchivierungs- und Kommunikations-Service-Angebot. Attraktiv sind hierbei ASP-Konzepte für die Zentralarchivierung von mehreren Krankenhäusern oder Krankenhausgruppen. Im ersten Ansatz steht dabei die Archivierung im Vordergrund. Die datenerzeugende Stelle ist dabei die datenverantwortliche Stelle. Mittelfristig sind aus diesen Datenbanken auch Datenkommunikationen zu nachgeordneten Leistungserbringern denkbar. Erwähnt seien in diesem Zusammenhang die Gesundheitskarte und der Innovationsdruck durch integrierte Versorgung bzw. integrierte Versorgungsnetze.

Zusammenfassung

Die Strategiediskussion der IT-technischen Abbildung unserer Workflows richtet sich einerseits auf die Vereinfachung von Nutzungsstrukturen im Krankenhaus (MIS, SAN) und andererseits auf die deutliche Kostendämpfung von Langzeitarchivierung im Sinne einer DACS-Konzeption.

Lernziele:

Darstellung radiologierelevanter IT-Systeme im klinischen Kontext.

Zentralarchivierung mittels DACS uns ASP

Korrespondierender Autor: Braunschweig R

BG Kliniken Bergmannstrost Halle/Saale, Klinik für bildgebende Diagnostik und Interventionsradiologie, Merseburger Str. 165, 06112 Halle/Saale

E-Mail: Rainer.Braunschweig@Bergmannstrost.com