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DOI: 10.1055/s-2006-940369
Mobile Mammographie-Screening-Einheit Mittelfranken-Land
Zielsetzung:
In Europäischen Ländern (Skandinavien, Niederlande, Großbritannien), in welchen seit Jahren ein flächendeckendes Mammographie-Screening auf der Basis der Europäischen Qualitätsrichtlinien durchgeführt wird, wurde erst durch den Einsatz mobiler Einheiten die von der WHO geforderte Beteiligungsrate von 70% erreicht. Es stellt sich die Frage inwieweit eine Übertragung dieser Form des Mammographie-Screenings auf Deutschland mit einem – im Gegensatz zu den anderen Ländern, dezentralen Gesundheitssystem – möglich ist.
Material und Methode:
Seit 02.11.2005 wird in Mittelfranken-Land (Einwohnerzahl: 850.000) mit der ersten direkt in die Regelversorgung integrierten mobilen Einheit in Deutschland ein Mammographie-Screening (Mammobil, Bus) durchgeführt. Der vollklimatisierte, autark einsetzbare Mammographie-Screening-Trailer (Fa. Lamboo, NL) ist ausgestattet mit einem analogen Mammographiegerät Mammomat 3000N (Fa. Siemens, D) und dem Tageslichtentwicklungssystem TM 8600 (Fa. Kodak, D).
Die Einheit ist zertifiziert gemäß den Europäischen Qualitätsrichtlinien, den Krebsfrüherkennungsrichtlinien und dem BMV-Ä/EKV (Kooperationsgemeinschaft Mammographie-Screening in Köln).
Ergebnisse:
In der Zeit vom 02.11.2005 bis 19.12.2005 wurden in der Prävalenzrunde 2.373 Klientinnen zum Mammographie-Screening eingeladen, wovon 1.042 ihren Termin wahrnahmen, hinzu kamen weitere 375 Frauen als Selbsteinladerinnen. Insgesamt wurde eine Akzeptanzrate von 59,7% erreicht.
Schlussfolgerung:
Unsere ersten Ergebnisse zeigen, dass durch den mobilen Einsatz (Mammobil, Bus) im Rahmen des Mammographie-Screenings gemäß den Voraussetzungen des BMV-Ä/EKV (2004) eine Beteiligungsrate nach den Vorgaben der WHO (70%) absehbar möglich ist – auch in einem dezentralen Gesundheitssystem.
Lernziele:
Mammographie-Screening
Europäische Qualitätsrichlinien
BMV-Ä/EKV
mobile Mammographie-Screening-Einheit
Korrespondierender Autor: Schulz-Wendtland R
Radiologisches Institut, Gynäkologische Radiologie, Universitätsstr. 21–23, 91054 Erlangen
E-Mail: ruediger.schulz-wendtland@idr.imed.uni-erlangen.de