Rofo 2006; 178 - RK_223_3
DOI: 10.1055/s-2006-940424

CT zur Kontrolle nach Revaskularisierung

R Fischbach 1
  • 1Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Münster

Die CT-Angiographie ist ein attraktives Verfahren zur nicht-invasiven Darstellung der Koronararterien und wird in der Ausschlussdiagnostik einer KHK bei Patienten mit atypischer Klinik in zunehmendem Maße eingesetzt. Die CT-Angiographie eignet sich auch zur Darstellung von venösen und arteriellen Bypassgefäßen. Die Offenheitsbestimmung gelingt mit großer Zuverlässigkeit, wobei venöse Gefäße aufgrund ihrer Größe und der weniger zahlreichen metallischen Klips besser beurteilbar sind, als arterielle Gefäße. Die Kenntnis der teils relativ komplexen Bypassanatomie erleichtert die Beurteilung der Untersuchung und ist für die Scanplanung hilfreich, damit alle Gefäße mit ihrem Abgang erfasst werden. Während die Offenheit des Bypass gut beurteilt werden kann, sind Stenosegraduierung und Funktionsbeurteilung nur bedingt leistbar. Auch behindern die teils stark arteriosklerotisch veränderten nativen Koronargefäße die Gesamteinschätzung des Gefäßstatus, so dass eine exakte Abklärung des Thoraxschmerz oder einer Leistungsabnahme im Intervall nach Bypassoperation mit der CT-Angiographie allein nicht zuverlässig gelingt.

Ähnlich problematisch ist die Verlaufskontrolle nach Stentimplantation. Die oft ausgeprägte Koronararteriosklerose macht eine exakte Analyse der Koronararterien schwierig. Die Offenheitsbeurteilung eines Stents ist zwar in den meisten Fällen sicher möglich, doch führen die metallischen Stentstreben zu einer Einschränkung der Lumenabgrenzbarkeit vergleichbar den koronararteriellen Verkalkungen. Die exakte Analyse des Stentlumens in Bezug auf Intimahyperplasie und flussrelevanter Obstruktion nicht durchführbar ist. Es gibt zudem bauartbedingt erhebliche Unterschiede in der Abbildungsqualität der Koronarstents. Mit steigender Raumauflösung der modernen CT-Scanner und durch Stent-optimierte Bilddatenrekonstruktionsverfahren hat sich die Stentbeurteilbarkeit verbessert. Die CT-Angiographie ist aber bisher nicht als Verfahren der Verlaufskontrolle nach Stentimplantation zur frühzeitigen Erkennung einer In-Stent Stenose geeignet.

Lernziele:

Spezielle Untersuchungstechnik der CT-Angiographie zur Bypassdarstellung

Aussagekraft der CT-Angiographie nach Bypass-Anlage

Limitationen der Methode bei der Beurteilung von Koronararterien nach Stentimplantation

Korrespondierender Autor: Fischbach R

Universitätsklinikum Münster, Institut für Klinische Radiologie, Albert-Schweitzer-Str. 33, 48149 Münster

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