Rofo 2006; 178 - RK_326_3
DOI: 10.1055/s-2006-940463

Digitale Mammographie

KP Hermann 1
  • 1Univeritätsklinikum Göttingen, Diagnostische Radiologie, Göttingen

Fünf Jahre nach der Zulassung eines ersten Systems zur digitalen Vollfeld-Mammographie durch die U.S. Food and Drug Administration hat sich im Jahre 2005 Entscheidendes auf dem Gebiet der Digitalen Mammographie getan:

Mit der öffentlich verfügbaren Spezifikation PAS 1054: 2005–03 liegen in Deutschland erstmals verbindliche Anforderungen und Prüfverfahren für digitale Mammographie-Einrichtungen vor.

Als Konsequnz daraus wurden die Mindestanforderungen an die apparative Ausstattung der Röntgeneinrichtungen für die Versorgung im Rahmen des Programms zur Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie-Screening geändert (Anhang 6 – Anlage 9.2 BMV-Ä/EKV, 6. Mai 2005). Nun können auch Einrichtungen mit digitalem Bildempfänger (Speicherfolien-System, integriertes System) im Rahmen des Mammographie-Screenings eingesetzt werden.

Im September 2005 wurden schließlich die lang erwarteten Ergebnisse des Digital Mammographic Imaging Screening Trial (DMIST) veröffentlicht (N Engl J Med 2005;353). Im Rahmen dieser mehrjährigen Studie wurden 49 528 asymtomatische Frauen sowohl analog als auch digital mammographiert. Es wurde kein signifikanter Unterschied zwischen der analogen Film-Folien-Mammographie und der digitalen Vollfeld-Mammographie festgestellt. Die Treffgenauigkeit der digitalen Mammographie war jedoch signifikant besser für Frauen unter 50, für Frauen mit heterogen dichten oder extrem dichten Brüsten und für premenopausale oder perimenopausale Frauen.

Andere Vorteile der digitalen Mammographie gegenüber der anaolgen Technik sind durch zahlreiche Studien belegt worden und sind den Anwendern der digitalen Vollfeld-Mammographie längst unverzichtbar. Dazu gehören neben der sofortigen Verfügbarkeit des Mammogramms mit einer konstant hohen Bildqualität insbesondere ein größerer Dynamikbereich, eine höhere Quantenausbeute (DQE), eine bessere Kontrast-Detail-Auflösung und ein deutliches Potenzial zur Dosisreduktion. Darüber hinaus stellen die digitale Bildarchivierung und –kommunikation (PACS), computerunterstützte Bildanalyse (CAD), Tomosynthese und Kontrastmittelmammographie erweiterte Anwendungsmöglichkeiten dar, die sich nur auf der Basis der digitalen Mammographie erschließen lassen.

Lernziele:

Der Vortrag möchte den aktuellen Stand der digitalen Detektortechnologie und der klinischen Ergebnisse der digitalen Mammographie kompakt vermitteln.

Korrespondierender Autor: Hermann KP

Univeritätsklinikum Göttingen, Diagnostische Radiologie, Robert-Koch-Straße 40, 37099 Göttingen

E-Mail: kherman@gwdg.de