Trouble Maker? Problem Solver? – Ultraschall und die anderen Methoden

Groß war die Spannweite der Meinungen zur Rolle des Mamma-Ultraschalls in der zurückliegenden Dekade. Die einen sahen darin nur eine Hilfsmethode, um nach einer Mammographie Zyste von Nicht-Zyste zu unterscheiden; die anderen wollten mit dem Ultraschall die Mammographie ablösen und propagierten den Einsatz als Screening-Methode.

In der Zwischenzeit liegen neben technischen Verbesserungen vor allem aber weiterreichende Erfahrungen vor. Diese haben zu einer Standardisierung der Befundung, aber auch zu einer klareren Indikationstellung geführt. So haben Arbeiten der neunziger Jahre zeigen können, dass Ultraschall auch nicht-zystische Raumforderungen weiter differenzieren kann. In der sog. kurativen Situation wird er als nahezu immer eingesetzt und stellt dort das primäre Steuerungsverfahren für Nadelbiopsien dar.

Andererseits musste man von der Möglichkeit des Mammographie-Ersatzes abrücken, und das nicht nur wegen der fehlenden sicheren Mikrokalk-Erkennung. Im Mammographie-Screening wird der Ultraschall (außerhalb des KVB-Modells) ausschließlich in der Abklärungsdiagnostik eingesetzt.

Daneben entwickelte sich die MRT der Mamma immer weiter und besetzte Indikationsgebiete, die dem Ultraschall vorbehalten schienen: Zusatzdiagnostik zur Mammographie ohne Röntgen-Strahlenexposition zu sein. Einzelne Arbeiten deuten an, dass die Kombination von Mammographie und MRT im Hochrisikoscreening effektiver sein könnte als die zusätzliche Durchführung des Ultraschalls.

Lernziele:

• Indikationsstellung für Ultraschall in der modernen Mammadiagnostik

• Stärken und Schwächen im Vergleich mit Mammographie und MRT

• Differenzierte Abwägung des additiven Einsatzes in der Früherkennung

Korrespondierender Autor: Müller-Schimpfle MM

Radiol. Zentralinstitut/Städt. Kliniken F-Höchst, Gotenstraße 6–8, 65929 Frankfurt/Main

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