Rofo 2006; 178 - RK_213_5
DOI: 10.1055/s-2006-940494

Multiples Myelom

J Hansmann 1
  • 1Uniklinik Heidelberg, Radiodiagnostik, Heidelberg

Das Therapiemonitoring des multiplen Myelomes erfolgt in erster Linie laborchemisch, klassischerweise ergänzt durch den konventionellen Röntgenskelettstatus: Schädel, HWS, BWS, LWS in 2 Ebenen, Humeri, Femora und Becken a.p.. In der Verlaufskontrolle nach Radiatio, Chemotherapie oder Stammzelltransplantation richtet sich das Augenmerk in der konventionellen Röntgendiagnostik auf neu aufgetretene Osteolysen oder Frakturen. Vorbestehende Herde können entweder (teilweise) rekalzifizieren oder persistieren, eine Aktivitätsbeurteilung ist im Röntgenbild nicht zuverlässig zu treffen. Für die Diagnostik und Verlaufskontrolle des Myelomes int die Skelettszintigraphie ungeeignet, da die Herde nicht oder wenig speichern. Die MRT kann heute als Ganzkörperuntersuchung das gesamte Stammskelett abbilden und gleichzeitig extramedulläre Weichteiltumore erfassen. Nach Chemotherapie oder Stammzelltransplantation kann der Remissionsstatus des Patienten sicher bestimmt werden, während nach Radiatio der Knochen über eine längere Zeit deutlich im MR-Bild verändert ist, eine Beurteilung der Aktivität ist jedoch aus dem Verlauf heraus möglich. Der Stellenwert des PET wird derzeit noch definiert, eine These ist, das mit der PET bedingt durch Änderungen im Tumorstoffwechsel ein Therapieansprechen noch vor dem Eintreten von morphologisch fassbaren Veränderungen beurteilt werden kann. Die dynamische MRT versucht aus dem Außmaß der Vaskularisation der befallenen Knochenmarksabschnitte Aussagen über Ansprechen und Prognose zu machen.

Lernziele:

  • Wertigkeit und Indikation der einzelnen bildgebenden Verfahren zum Therapiemonitoring und der Verlaufskontrolle des multiplen Myelomes.

  • Typische Befunde nach Strahlentherapie des MM im Verlauf

  • Charakteristische Befunde in der Ganzkörper-MRT nach Stammzelltransplantation.

Korrespondierender Autor: Hansmann J

Uniklinik Heidelberg, Radiodiagnostik, INF 110, 69120 Heidelberg

E-Mail: jochen_hansmann@med.uni-heidelberg.de