Rofo 2006; 178 - RK_312_5
DOI: 10.1055/s-2006-940511

Visuelle und maschinelle Auswertung von Prüfkörperaufnahmen

C Blendl 1, H Buhr 1, A Schreiber 1
  • 1Fachhochschule Köln, Inst. für Medien- und Phototechnik, Köln

Die visuelle Auswertung von Prüfkörperaufnahmen nach PAS 1054 erfordert in der Abnahmeprüfung die Erkennung von 4 Goldplättchen (von 5). Die Dicke der Goldplättchen wurde gegenüber der Dicke von Goldplättchen erhöht, die im „Addendum Digitale Mammography des EPQC“ aus dem CDMAM-Prüfkörper entnommen wurden. Die Gründe für die Aufdickung werden diskutiert: technische Gründe und insbesondere eine andere Auswertesystematik ohne Berücksichtigung von Nachbarschaftseffekten. In der Konstanzprüfung nach PAS 1054 können die Goldplättchen, aber auch Strukturen verwendet werden, die morphologischen Strukturen nachempfunden sind. Die Winkelabhängigkeit der visuellen Auflösungsgrenze von Pb-Strichrastern wird demonstriert. Die allgemeine Problematik der Verwendung visueller Teste in Abnahme- oder Konstanzprüfungen wird diskutiert.

Bei der maschinellen Auswertung von Prüfkörperaufnahmen nach PAS 1054 werden technische Größen durch eine Software ermittelt und bewertet: das Signal-Rausch-Verhältnis (srv) verschiedener Strukturen, die Spatial Frequency Response (sfr), die Abbildung brustwandnaher Bereiche, der Unbestimmtheits-Index UI aus der „Dead Pixel Map“, die Gleichförmigkeit der Bestrahlung usw. Die gezeigte Software ist bei bestimmten Röntgeneinrichtungen frei anwendbar und kann sowohl im Rahmen der Konstanzprüfung (täglich, wöchentlich, monatlich und jährliche Prüfungen), wie auch im Rahmen einer Abnahmeprüfung verwendet werden. Mit einer maschinellen Auswertung kann die Konstanzprüfung erheblich vereinfacht und zudem sicherer werden. Die Ergebnisse können insbesondere im Screening mit digitalen Einrichtungen bequem und zeitnah zwischen Screening-Einheit und einem Referenzzentrum transferiert werden, ohne dass die digitalen Bilder in das Referenzzentrum zur Kontrolle übermittelt werden müssten. Analoges gilt für die Kommunikation zwischen Betreiber und Ärztlichen Stellen im Bereich der kurativen Versorgung.

Die Bedeutung der einzelnen Prüfgrößen und ihrer Toleranzen wird erläutert.

Lernziele:

Der Betreiber einer digitalen Mammographie-Einrichtung soll den Vorteil einer maschinellen Auswertung von Prüfkörper-Aufnahmen nach PAS 1054 erkennen. Er soll in die Lage versetzt werden die Ergebnisse der maschinellen Auswertung zumindest im Prinzip zu verstehen und zu bewerten.

Korrespondierender Autor: Blendl C

Fachhochschule Köln, Inst. für Medien- und Phototechnik, Betzdorferstr.2, 50679 Köln

E-Mail: christian.blendl@fh-koeln.de