Rofo 2006; 178 - VO_201_8
DOI: 10.1055/s-2006-940550

CT-Urographie: Einfluss des Röhrenspannung auf Erkennbarkeit von Nierensteinen

E Coppenrath 1, T Meindl 1, S Bodenberger 1, U Mueller-Lisse 1, M Reiser 1, UG Mueller-Lisse 1
  • 1LMU München, Klinische Radiologie, München

Ziele: Durch Reduktion der Röhrenspannung kann die applizierte Dosis in der CT-Urographie vermindert werden. Um den Einfluss der Röhrenspannung auf die Darstellung von Nierensteinen zu untersuchen, wurde eine in-vitro-Studie durchgeführt. Methode: 15 Nierensteine unterschiedlicher Größe (zwischen 0,15 und 9,1ml) und unterschiedlicher Zusammensetzung wurden in einem flüssigkeitsgefüllten Behälter mit Wasser oder Kontrastmittel-Lösung (7,5mg Jod/ml) positioniert. Am 4-Zeilen-Multidetektor-Spiral-CT-Gerät der Firma Philips (MX 8000) wurde die Röhrenspannung (90 und 120 kV), das Röhrenstrom-Zeit-Produkt (15–100 mAs/slice) und der Pitch (0,875, 1,25) variiert. Die CT-Dichte sowie das Kontrast-Rausch-Verhältnis (KRV) (=CT-Dichtedifferenz von Steinen und umgebender Flüssigkeit geteilt durch das Bildrauschen der umgebenden Lösung) wurde in allen Steinen gemessen. Ergebnis: Die CT-Dichte der Kontrastmittellösung war bei 90 kV höher (456+/-2HU) als bei 120 kV (319+/-3HU). Steine, die bei 120 kV eine hohe CT-Dichte (400–1200 HU) aufwiesen, zeigten eine weitere Erhöhung der CT-Dichte bei 90 kV. Dahingegen war bei Steinen mit geringer CT-Dichte bei 120 kV (30–200 HU) eine weitere Erniedrigung der CT-Dichtewerte bei 90 kV erkennbar. Unabhängig von der Röhrenspannung zeigten Steine mit höherer CT-Dichte (>200 HU bei 120 kV) ein gutes KRV (>5) in der Wasserumgebung und Steine einer geringen CT-Dichte (30–200 HU) ein optimales KVR in der Umgebung von Kontrastmittellösung. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen, dass Steine mit hoher CT-Dichte am besten im Nativ-CT entdeckt werden, während Steine mit CT-Dichten von 0–200 HU am besten in der Kontrastmittellösung gesehen werden. Auch wenn CT-Dichtewerte von Nierensteinen und Kontrastmittel abhängig von der angewendeten Röhrenspannung sind (unterschiedliche Absorptionsmaxima), wird die Erkennbarkeit von Nierensteinen durch eine Erniedrigung der Röhrenspannung im in-vitro-Experiment nicht beeinträchtigt.

Korrespondierender Autor: Coppenrath E

LMU München, Klinische Radiologie, Ziemssenstr. 1, 80336 München

E-Mail: Eva.Coppenrath@med.uni-muenchen.de