Rofo 2006; 178 - VO_203_8
DOI: 10.1055/s-2006-940568

Perkutane Radiofrequenz-Ablation (RFA) hepatischer Metastasen des Mamma-Karzinoms: Zwischenergebnisse.

TF Jakobs 1, RT Hoffmann 1, A Schrader 1, CG Trumm 1, TK Helmberger 2, M Reiser 1
  • 1Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Lübeck

Ziele: Eine Untergruppe der Patientinnen mit hepatisch metastasiertem Mamma-Karzinom zeigt keine signifikante extrahepatische Tumormanifestation. Da die chirurgische Resektion im Regelfall nicht als Therapieoption herangezogen wird, gewinnt die minimal invasive Thermoablation (RFA) der Tumoren zunehmend an Bedeutung. Methode: Bei 43 Patientinnen (Median 59 Jahre) wurden 111 Lebermetastasen parallel oder folgend einer Hormon-, Chemo- oder Immuntherapie mittels RFA behandelt. Alle Thermoablationen wurden unter CT-Durchleuchtungs-Kontrolle durchgeführt. Die primäre Erfolgsrate, Komplikationen, Gesamt- und tumorfreies Überleben wurden analysiert. Der Nachsorgezeitraum betrug 37 Monate im Median. Ergebnis: Bei 43 Patientinnen konnten in 72 Ablations-Sitzungen insgesamt 111 Lebermetastasen ohne Major-Komplikationen erfolgreich abladiert werden. Die durchschnittliche Größe der Metastasen betrug 21mm. In der Nachsorge (Median 37 Monate) wurden bei 11 Patientinnen (25%) 14 Lokalrezidive (13%) diagnostiziert, während bei weiteren 9 Patientinnen (21%) neu aufgetretene hepatische Metastasen in einer erneuten Sitzung behandelt wurden. 32 Patientinnen (74%) erreichten ein auf die Leber bezogen tumorfreies Überleben. Das Gesamtüberleben lag nach 37 Monaten bei 64%. 13 Patientinnen sind im Nachbeobachtungszeitraum verstorben. Schlussfolgerung: Die perkutane Radiofrequenz-Ablation von Lebermetastasen des Mamma-Karzinoms gewinnt bei einem ausgewählten Patientenkollektiv neben den klassischen Therapieoptionen zunehmend an Bedeutung. Ein möglicher Überlebensvorteil dieser Patientinnen in einem multi-modalen Behandlungskonzept muss durch weitere Studien belegt werden.

Korrespondierender Autor: Jakobs TF

Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistraße 15, 81377 München

E-Mail: tobias.jakobs@med.uni-muenchen.de