Rofo 2006; 178 - VO_204_3
DOI: 10.1055/s-2006-940572

MRT-Veränderungen des ZNS bei Kindern nach Stammzelltransplantation

HJ Mentzel 1, K Kentouche 1, D Fuchs 1, D Zimmermann 1, F Zintl 1, WA Kaiser 1
  • 1Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinikum der Friedrich-Schiller-Univ., Pädiatrische Radiologie, Jena

Ziele: Neurologische Beschwerden treten nach Stammzelltransplantation (SZT) gehäfut auf. Ziel der Arbeit ist es, zu prüfen, ob es im Schädel-MRT nach SZT Veränderungen gibt, die im Zusammenhang mit der SZT stehen können und welche Konsequenzen ergeben sich daraus. Methode: 119 Kinder und Jugendliche wurden in die Studie eingeschlossen. Bei 116 Patienten wurde vor der SZT ein MRT angefertigt, bei 51 Patienten wurde auch nach erfolgreicher SZT ein MRT durchgeführt. Die MRT erfolgte an einem 1,5T MRT mit axialer Flair-Sequenz u. coronarer T2 TSE-Sequenz sowie ergänzenden Serien bei pathologischem Befund. Ergebnis: Bei 5/116 Kindern ergab das MRT vor SZT einen behandlungspflichtigen Befund (zB. Aspergillom, AVM). Nach SZT zeigten 2 Kinder typische Aspergillus-Infektionen, 1 eine HSV-Infektion, 1 Kind eine CMV-Infektion im ZNS. Zerebrovaskuläre Veränderungen nach KMT zeigten 5 Kinder. Atrophische Veränderungen wurden nach KMT signifikant häufiger beobachtet (p<0,001). Nebenbefundlich wurden Affektionen der NNH bei 36% vor der SZT beobachtet. Schlussfolgerung: Aufgrund der häufigen therapierelevanten Befunde vor einer SZT wird eine MRT im Rahmen der SZT-Vorbereitung empfohlen. Durch eine Behandlung vor der SZT könnten Morbidität und Mortalität der SZT vermindert werden. Im Verlauf nach SZT ist die MRT bei Verdacht auf neurologische Komplikationen sinnvoll.

Korrespondierender Autor: Mentzel HJ

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Klinikum der Friedrich-Schiller-Univ., Pädiatrische Radiologie, Bachstraße 18, 07740 Jena

E-Mail: hans-joachim.mentzel@med.uni-jena.de