Rofo 2006; 178 - VO_204_6
DOI: 10.1055/s-2006-940575

Tägliche Routine bei Kinderuntersuchungen in der CT mit Dosisautomatik

H Greess 1, E Hendrich 1, U Baum 1, K Anders 1, M Brand 1, W Bautz 1
  • 1Universität Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen

Ziele: Verbesserung des Workflow und der Bildqualität durch den Einsatz einer Dosisautomatiksoftware im täglichen Routineeinsatz der Mehrzeilenspiral-CT bei Kinderuntersuchungen. Methode: Aus dem Topogramm werden die individuellen Schwächungswerte entlang der z-Achse automatisch berechnet (Care Dose 4D). Für jede Röhrenrotation wird der optimale Röhrenstrom (mA) in Bezug auf die Patientenschwächung und die Anforderungen an die Bildqualität festgelegt. Zusätzlich wird der Röhrenstrom während jeder Röhrenrotation basierend auf den gemessenen Schwächungswerten der letzten 360 Grad Rotation (CARE Dose) moduliert. So werden auch die Schwächungsunterschiede (a.p. versus lateral) innerhalb einer Schicht ausgeglichen. Die Untersuchungen wurden an einem Somatom Sensation 64 (Siemens AG, Germany) mit der Dosisautomatiksoftware Care Dose 4D durchgeführt. In einer kontrollierten Kinderstudie (n=72) (Alter zwischen 1 und 13 Jahre) wurde die Thorax- und Abdomenregion untersucht. Die Dosis (mAs, CTDI vol, DLP, E), die Bildqualität und die Workflow-Verbesserung im Vergleich zu früheren CT-Untersuchungen ohne Dosisautomatik mit gewichtsadaptierten Kinderprotokollen wurde bestimmt. Die Bildqualität wurde von 3 erfahrenen Radiologen im Konsensus als gut, diagnostisch ausreichend und diagnostisch nicht verwertbar bewertet, wobei insbesondere die Bildqualität im Bereich der Schultern und des Beckens begutachtet wurde. Ergebnis: Die Nutzung der Dosisautomatiksoftware führt zu einer erheblichen Verbesserung des Workflow. Es ist nicht länger nötig nach Gewicht, Länge oder Alter zu fragen, Distanzen im Topogramm zu messen oder gewichtsadaptierte Protokolle (Tabellen) anzuwenden. Mit der Dosisautomatik sahen wir eine deutliche Reduktion der Variation des Bildrauschens innerhalb der verschiedenen anatomischen Regionen. Die Dosis (mAs, CTDI, DLP, E) konnte im Vergleich zu gewichtsadaptierten Standardprotokollen der betreffenden Scanregion durchschnittlich um 30% reduziert werden. Die Bildqualität war deutlich verbessert in Regionen mit hoher Schwächung (Schulter, Becken), sie war nicht beeinträchtigt in Regionen mit geringer Schwächung (Lunge). Schlussfolgerung: Eine Dosisautomatik kann maßgeblich den Workflow vor der eigentlichen CT-Untersuchung von Kindern verbessern, reduziert die applizierte Dosis ohne Minderung der Bildqualität. Sie kann gewichts- alters- oder „color-coded“ Kinderuntersuchungsprotokolle ersetzen und verbessert damit die sichere Routine-CT Untersuchung speziell bei Kindern.

Korrespondierender Autor: Greess H

Universität Erlangen, Radiologisches Institut, Maximiliansplatz 1, 91054 Erlangen

E-Mail: holger.greess@idr.imed.uni-erlangen.de