Rofo 2006; 178 - VO_205_2
DOI: 10.1055/s-2006-940579

Erste klinische Erfahrungen mit einer Nadelstruktur-Speicherfolie in der digitalen Thoraxradiographie – Vergleich mit herkömmlichen Speicherfolien

M Körner 1, M Treitl 1, S Wirth 1, M Reiser 1, KJ Pfeifer 1
  • 1Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für klinische Radiologie, München

Ziele: Evaluation der Bildqualität und der anatomischen Detailerkennbarkeit von dosisreduzierten digitalen Thoraxaufnahmen mit einem neuen, auf Nadelstruktur basierenden Speicherfoliensystem (NIP) im Vergleich zu einem herkömmlichen System (PIP) mit voller Dosis. Methode: Für die Studie wurden 24 Thoraxaufnahmen im Liegen (Standarddosis, PIP) mit Verlaufsstudien (halbe Dosis, NIP) derselben Patienten und identischer Bildnachverarbeitung verglichen (beide Systeme: AGFA-Gevaert, Mortsel, Belgien). Die Auswertung erfolgte durch sechs unabhängige, verblindete Radiologen. Hierfür wurden folgende zu bewertende anatomische Regionen definiert: periphere und zentrale Lungenzeichnung, Hilus, Herz, Diaphragma, oberes Mediastinum und Knochen. Zusätzlich wurde der Rauscheindruck bewertet. Für die Bewertung der Regionen wurde eine subjektive 5-Punkte Skala verwendet (-2, deutlich schlechter bis +2, deutlich besser), die Bildqualität sowohl der PIP- als der NIP-Aufnahmen wurde unabhängig voneinander bewertet (1, unbrauchbar bis 5, exzellent). Ergebnis: Die Bewertung der PIP- und dosisreduzierten NIP-Aufnahmen ergab in allen Kategorien gleichwertige Ergebnisse. Der Rauscheindruck der NIP-Bilder war nur geringfügig schlechter. Der Vergleich der Bildqualität erbrachte keinen statistisch signifikanten Unterschied (p>0,05, Mann-Whitney-U Test). Schlussfolgerung: Die Verwendung des neuen Nadelstruktur-Speicherfoliensystems in der digitalen Thoraxradiographie ermöglicht eine Dosisreduktion von mindestens 50% gegenüber der herkömmlichen Speicherfolien ohne Informationsverlust oder Einbußen bei der Bildqualität. Insbesondere bei Patienten mit vielen Verlaufsaufnahmen kann somit die Gesamtdosis deutlich reduziert werden.

Korrespondierender Autor: Körner M

Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für klinische Radiologie, Nußbaumstr. 20, 80336 München

E-Mail: markus.koerner@med.uni-muenchen.de